Steuern zahlen und unseren staatsbürgerlichen Pflichten nachkommen müssen wir alle. Doch wir gehören deshalb nicht dem Staat.
Steuern zahlen und unseren staatsbürgerlichen Pflichten nachkommen müssen wir alle. Doch wir gehören deshalb nicht dem Staat.
Mag. Josef Grünwidl schreibt über das Evangelium vom 19. Oktober 2014.
Die Menschen eines besetzten Gebiets gehören dem Kaiser, haben die Römer gesagt. Darum mussten sie eine Kopfsteuer entrichten, die zur Zeit Jesu mit dem "Tiberius-Denar" zu bezahlen war.
Um diese Kopfsteuer geht es im Gespräch mit den Pharisäern. "Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört!" Jesus relativiert die Macht des Kaisers. Ihm gehört zwar das Geld, das er in Umlauf bringt, doch seine Macht reicht nur so weit, wie sein Geld und seine Legionen reichen. Die Macht des Kaisers ist beschränkt und steht weit unter der Macht Gottes, denn nur er ist der Herr, und sonst niemand (1. Lesung). Auch wenn sich römische Kaiser wie Götter verehren ließen, sie waren es nicht. Das stellt Jesus klar.
Das Bild des Kaisers war zwar auf die Münzen geprägt, nicht aber auf die Herzen der Menschen. Im Inneren des Menschen leuchtet nur das Bild Gottes. Ihm allein gehören wir, denn wir sind seine Ebenbilder.
Es geht Jesus also gar nicht um den Kaiser oder um Fragen der Steuermoral. Steuern zahlen und unseren staatsbürgerlichen Pflichten nachkommen müssen wir alle. Doch wir gehören deshalb nicht dem Staat. Das Entscheidende finden wir im 2. Teil der Antwort Jesu: "Gebt Gott, was Gott gehört!"
Mich macht diese Bibelstelle nachdenklich:
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