Den Weg Jesu, das Pascha Jesu mitzugehen, scheint für die Jünger fast unmöglich.
Den Weg Jesu, das Pascha Jesu mitzugehen, scheint für die Jünger fast unmöglich.
Generalvikar Nikolaus Krasa schreibt über das Evanglium zum 5. Sonntag der Osterzeit (18. 5. 2014)
Wie geht es weiter? Das ist eigentlich das große Thema jener langen Rede Jesu, die sich im Johannesevangelium zwischen Letztem Abendmahl (bei dem Johannes vor allem die Fußwaschung interessiert) und Ölbergnacht findet.
Üblicherweise wird diese Rede „Abschiedsrede“ genannt, weil sie vom Abschiedsszenario Jesu geprägt ist. Er wird in dieser Form nicht mehr lange bei seinen Jüngern sein. Sein gewaltsamer Tod steht bevor. Allerdings: Es ist ein Abschied im Blick auf die Auferstehung und damit auch um die Frage: wie wird es dann sein. Also: Wie geht’s weiter nach Ostern?
Daher ist ist sinnvoll, dass in allen Lesejahren in der zweiten Hälfte der Osterzeit das Sonntagsevangelium aus den Abschiedsreden schöpft: Wie geht es weiter nach Ostern, wie kann, wie es ein Tagesgebet formuliert, das Ostergeheimnis unser Leben prägen und verwandeln.
Eines ist aus dem heutigen Evangelium klar: Ostern hat mit der Person des Jesus von Nazareth zu tun, hängt exklusiv an seinem Tod und an seiner Auferstehung. „Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben“, privilegierter Ort Gott Vater zu sehen. In Jesu Osterweg zeigt sich Gott mit unüberbietbarer Klarheit.
Aber: Wir befinden uns am Beginn der Abschiedsreden. Eben hat das Abendmahl stattgefunden, die Erinnerung an den angesagten Verrat des Judas und die ebenso von Jesus angekündigte Verleugnung durch Petrus ist damit noch präsent.
Den Weg Jesu, das Pascha Jesu mitzugehen, scheint für die Jünger fast unmöglich. Im realen Gehen (Judas, Petrus) aber auch im Erkennen (Thomas im heutigen Evangelium: „Wir wissen nicht, wohin du gehst“). Dem souveränen Weg Jesu durch die Passion, wie Johannes ihn darstellt, steht das souveräne Unvermögen seiner Jünger gegenüber. Wie geht’s dann also weiter?
Im Vertrauen auf die Souveränität Jesu, der eben Weg, Wahrheit und Leben ist. Nur über den Weg, den Jesus geht, die Wahrheit, den sicheren Stand, den er gibt, und das neue, auferstandene Leben, das von ihm kommt. Dieses Vertrauen heißt Glauben. Kein Zufall, dass das häufigste Wort des letzten Evangeliumsabschnitt „Glauben“ heißt.
Im Vertrauen, im Sich-Verlassen auf das Werk der Auferstehung geht’s weiter. Wenn sie wissen wollen, wie das genau geht, lesen sie in den Abschiedsreden Jesu weiter.
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