Aus Sicht der Bergpredigt versalzen Christen anderen nicht die Suppe. Sie leben so, dass Menschen den Vater im Himmel preisen oder zumindest nachdenklich werden und an der Gottesfrage wieder Geschmack finden.
Aus Sicht der Bergpredigt versalzen Christen anderen nicht die Suppe. Sie leben so, dass Menschen den Vater im Himmel preisen oder zumindest nachdenklich werden und an der Gottesfrage wieder Geschmack finden.
Mag. Josef Grünwidl schreibt über das Evangelium zum 5. Sonntag im Jahreskreis (9. 2. 2014)
Jesus will uns und seine ganze Kirche sichtbar als Stadt auf dem Berg, als Licht, das sich verströmt und allen leuchtet, als Salz, das sich einmischt.
Salz kann schal werden. In Anlehnung an die hebräische Redewendung „salzlos sein“ (inhaltslos, dumm sein) übersetzt der Neutestamentler Ulrich Luz: „ Wenn aber das Salz dumm wird, womit wird man es salzen?“
– Zur Zusage: „Ihr seid das Salz der Erde!“, gehört als Kehrseite ein Gerichtswort: Das „dumme“ Salz wird weggeworfen und von den Leuten zertreten, weil es zu nichts mehr dient. Hat die Kirche ihre Sendung noch im Blick, oder ist sie „dumm“ und vergesslich geworden? Verschlusssache Christsein oder „mission first“?
Im Licht der Bergpredigt ist ein Christ, der sich nur mit innerkirchlichen Fragen beschäftigt, schal/ dumm. Pastoral, die voll darin aufgeht, die kleine sonntägliche Kerngemeinde zu betreuen, leuchtet nicht „allen im Haus.“ Eine Kirche, die sich in die Sakristei zurückzieht und den Eindruck erweckt, Glaube sei reine Innerlichkeit und Privatsache, ist nicht Stadt auf dem Berg.
Salz ist, wer als Christ mitmischt. Aus Sicht der Bergpredigt versalzen Christen anderen nicht die Suppe. Sie leben so, dass Menschen den Vater im Himmel preisen oder zumindest nachdenklich werden und an der Gottesfrage wieder Geschmack finden.
Das Salz als chemisches Element finden wir überall in unserem Körper. Kommt das Salz des Glaubens, das Salz des Evangeliums auch vor in meinen Worten und Taten – zumindest als Spurenelement?
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