Jesus Christus, Gottes Sohn, möchte ankommen, bei mir, bei jedem einzelnen.
Jesus Christus, Gottes Sohn, möchte ankommen, bei mir, bei jedem einzelnen.
Dr. Beate Mayerhofer-Schöpf über das Evangelium zum 2. Adventsonntag (7. 12. 2014)
Als 1985 Reagan und Gorbatschow in Genf zusammenkamen, einigten sie sich: „Ein Atomkrieg darf nicht geführt werden, denn er kann nicht gewonnen werden.“
Das Ende des Kalten Krieges war eingeläutet. Ich erinnere mich gut, dass ich euphorisch ein T-Shirt trug, auf dem vorne unter Gorbatschows Konterfei stand: „Lay down your arms“, am Rücken Reagan mit derselben Botschaft auf Russisch. Das war ein „Adventus“ in Genf!
Adventus bedeutet Ankunft. Eine neue Weltordnung war damals im Kommen. Es gab Vorbereitungen. Menschen mit großen Erwartungen und Hoffnungen setzten sich in mühevoller Kleinarbeit ein, dass ein Abrüstungsvertrag unterzeichnet werden konnte.
Wenn Christinnen und Christen Advent feiern, dann geht es auch um ein Friedensprojekt, aber um eine größere Ankunft als die von mächtigen Politikern.
Jesus Christus, Gottes Sohn, möchte ankommen, bei mir, bei jedem einzelnen. Es gibt Vorbereiter, einer davon ist Johannes. Er ruft zur Buße und tauft mit Wasser. Das ist unser Teil, den wir aktiv tun können: um Vergebung bitten und umkehren. Und ganz gratis dürfen wir uns etwas schenken lassen: Jesus tauft nicht mit Wasser, sondern mit dem Hl. Geist. Er bringt jedem, der sich taufen lässt, eine unüberbietbare Nähe Gottes. Aus seinem Geist heraus können wir in seinem Geist handeln.
Heute trage ich ein anderes T-Shirt.
Auf dem steht vorne: „Prinzessin“ und am Rücken: „Mein Vater ist König der ganzen Welt“. Wenn sich Seine Herrschaft durchgesetzt hat, dann sind aus Waffen Pflugscharen geworden, auch in der Ukraine. Der Bettler ohne Beine am Stephansplatz kann gehen. Der Tod ist besiegt, auch Ebola ist nicht mehr. Asylanten und Mächtige sitzen an einem Tisch und werden satt an Gerechtigkeit und Brot.
All das ist schon im Kommen! Nicht zu glauben! Ebnen wir Ihm die Bahn! Wir sind Seine Vorbereiter ... und Er setzt sich mit Seinem Frieden, Seiner Gerechtigkeit, Seinem Leben in Fülle durch.
Dr. Beate Mayerhofer-Schöpfleitet im Pastoralamt der Erzdiözese Wien das Referat "Förderung Geistlichen Lebens". |
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