Unser Gegenüber ist ein göttliches Du! „Aus allen Poren der Dinge quillt er gleichsam uns entgegen … In allem will Gott Begegnung feiern“ (Alfred Delp SJ, 1944).
Unser Gegenüber ist ein göttliches Du! „Aus allen Poren der Dinge quillt er gleichsam uns entgegen … In allem will Gott Begegnung feiern“ (Alfred Delp SJ, 1944).
Dr. Beate Mayerhofer-Schöpf über das Evangelium zum 2. Sonntag nach Weihnachten (5. 1. 2014)
„… und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt“. Aus diesen Worten spricht die unfassbare Erkenntnis, dass der Sohn Gottes Mensch geworden ist.
Nichts wird über Betlehem berichtet, nichts von der Krippe, von der Armut, den Engeln und Hirten. Nicht einmal Maria und Josef werden genannt.
Der Evangelist Johannes beginnt stattdessen sein Evangelium mit einem Prolog, einem „Preislied“ auf die Großtaten Gottes. Dieses ist gar nicht so leicht zu verstehen. Eine Reihe theologischer Überlegungen werden uns zugemutet. Immer wieder kehrt der Begriff „das Wort“ wieder.
Das Wort ist nicht bloß ein geschriebenes oder ein gesprochenes, sondern ein wirksames Wort. Schöpferisch geht es von Gott aus: alles ist durch es geworden. Das ist keine Aussage ausschließlich über die Vergangenheit. Gott hat nicht aufgehört, seine Schöpfung zu erhalten, zu begleiten, zu umsorgen und zu umwerben.
Im Wort ist das Leben, lesen wir. Wir haben keine „Paragraphensammlung“ vor uns, keine Liste von Dingen, die zu tun und zu lassen sind, keine Strafsammlung für das Übertreten von Geboten.
Unser Gegenüber ist ein göttliches Du! „Aus allen Poren der Dinge quillt er gleichsam uns entgegen … In allem will Gott Begegnung feiern“ (Alfred Delp SJ, 1944).
Das Wort wird als Licht bezeichnet: Unverwüstlich leuchtet es den Weg und lässt entdecken, wie Menschsein gelingen kann.
Letztlich ist das Wort Gott selbst. Es ist der Gottmensch Jesus Christus. Er sagt uns die unzerstörbare, schöpferische Liebe des Vaters zu. In ihm ist das Leben, das den Tod nicht kennt – auch für uns. Er ist das Licht, das keine Dunkelheit niederringen kann.
Das Wort ist auch eine Herausforderung: Will ich es annehmen?
Dr. Beate Mayerhofer-Schöpfleitet im Pastoralamt der Erzdiözese Wien das Referat "Förderung Geistlichen Lebens". |
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