Und Josef tut, was ihm befohlen ist.
Und Josef tut, was ihm befohlen ist.
Sr. Lic. Gudrun Schellner SSM schreibt über das Sonntagsevangelium zum 4. Advent (22.12.2013)
Gewohntes gibt Sicherheit. Sich auf Neues einlassen ist immer wieder eine Herausforderung. Das erleben wir im persönlichen Bereich, in unseren Beziehungen, in unserem Beruf, in der Kirche und in der Gesellschaft. Trotz allem Auf und Ab ist die Familie unser gewohntes
Zuhause. In einer Familie aufwachsen und selbst eine Familie gründen wollen, ist nichts Außergewöhnliches.
Wenn ich auf das Evangelium vom heutigen Sonntag schaue, dann beginnt es auch gewöhnlich. Zwei Menschen, Maria und Josef, sind verlobt und planen eine gemeinsame Zukunft.
Doch es kommt ganz anders. Die Frau wird schwanger und Josef weiß, dass er nicht der Vater ist. Was ist also naheliegender, als die Beziehung mit ihr zu beenden? Ehebruch – so haben mir meine Schülerinnen und Schüler versichert – ist eine von den unverzeihbaren Dingen. Also ist Josef mehr als großherzig, wenn er sich in aller Stille von ihr trennen will.
Noch befindet er sich im Nachdenkprozess, als er eine Erklärung und einen Auftrag sozusagen „nachgereicht“ erhält, denn das Entscheidende ist ja schon geschehen. Die Erklärung ist kurz: das Kind ist ein Geschenk des Hl. Geistes. Der Auftrag ist etwas länger: Josef soll Maria als seine Frau zu sich nehmen und dem Kind einen Namen geben – aber auch dieser wird ihm vorgegeben. Und Josef tut, was ihm befohlen ist.
Beeindruckend: Er lässt sich ganz auf Neues ein und gibt sich mit nachgereichten Erklärungen zufrieden, weil er Gott vertraut.
Wie oft will ich schon vorher möglichst alles genau wissen und Sicherheit haben. Von Josef will ich seinen Vertrauensvorschuss Gott gegenüber lernen, vor allem dann, wenn Erklärungen erst nachgereicht werden.
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