Gottes Führung allein rettet das Kind und seine Mutter Maria. Josef, der Gerechte, wirkt dabei still und gehorsam mit.
Gottes Führung allein rettet das Kind und seine Mutter Maria. Josef, der Gerechte, wirkt dabei still und gehorsam mit.
Mag. Josef Grünwidl schreibt über das Evangelium zum Fest der heiligen Familie (29.12.2013)
Von einer heilen Familie oder von Familienkult weiß die Heilige Schrift nichts. Für die Bibel ist entscheidend, dass Menschen sich als geliebte Kinder Gottes verstehen und durch die Taufe zu seiner Familie, zu Schwestern und Brüdern Jesu Christi werden.
Auch bei der Flucht nach Ägypten geht es nur am Rand um die heilige Familie. Im Unterschied zu späteren Legenden schildert Matthäus knapp und nüchtern ihre Bedrohung und die Bewahrung des Kindes durch Gott.
Gottes Führung allein rettet das Kind und seine Mutter Maria. Josef, der Gerechte, wirkt dabei still und gehorsam mit.
Das Matthäusevangelium stellt die Geburt Jesu in den großen Horizont des Erlösungsgeschehens. Der Auszug aus Ägypten ist für das Volk Israel das zentrale Heilsereignis. Der Pharao ließ die neugeborenen Söhne der israelitischen Mütter im Nil ertränken. Mose jedoch wurde auf wunderbare Weise vor dem Kindermord bewahrt.
Für Matthäus wiederholt und vollendet sich in Jesus Christus der Auszug aus Ägypten. Wie Mose wird auch Jesus seit seiner Geburt von Gott geführt und beschützt, allen Nachstellungen der politischen Herrscher zum Trotz. Als der neue Mose vollendet er, was mit dem Exodus aus Ägypten begonnen hat: Freiheit, Erlösung und Heil bringt er zu allen Menschen – angefangen in Nazareth, im heidnischen Galiläa.
Was dieser Schlusstext der Geburtsgeschichte in fast formelhafter Knappheit mit den drei Begriffen „mein Sohn“, „aus Ägypten“ und „der Nazoräer“ andeutet, wird im weiteren Verlauf des Matthäusevangeliums reich entfaltet.
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