Die Wunder Gottes liegen nicht einfach in der Vergangenheit.
Die Wunder Gottes liegen nicht einfach in der Vergangenheit.
Dr. Marianne Schlosser schreibt über das Evangelium zum 4. Adventsonntag (21.12.2014)
Tauet ihr Himmel von oben –
Erde, sprosse den Heiland hervor“.
Mit diesen Worten beginnt der 4. Adventssonntag. In bekannten Liedern klingen sie wider. Sie fassen in dichter Weise die Hoffnung des Advents zusammen: Hoffnung auf den, der das Heil Israels und der ganzen Welt ist.
Im Evangelium heute wird verkündet, dass diese Hoffnung erfüllt ist: In Jesus wird nicht nur die prophetische Ankündigung eines Messias erfüllt, welcher der ideale Spross Davids ist, sondern auch die Verheißung, dass „Gott selbst der Hirte seines Volkes“ sein werde.
Der hier geboren wird, hat „Wurzeln“ in der Geschichte Israels und kommt zugleich „von oben“. Er hat eine menschliche Mutter, aber keinen irdischen Vater:
„Nicht nach eines Menschen Sinn,
sondern durch des Geistes Hauch
kommt das Wort in unser Fleisch …“,
heißt es in einem Hymnus aus dem 4. Jahrhundert (vgl. GL 227).
Die Wunder Gottes liegen nicht einfach in der Vergangenheit. Im Gabengebet der Messe beten wir heute darum, Gott möge Brot und Wein durch den gleichen Geist heiligen, „der mit seiner Kraft die Jungfrau Maria überschattet hat.“
Das Wunder der eucharistischen Wandlung ereignet sich Tag für Tag, und soll uns mit Staunen und Liebe erfüllen, wie der hl. Franziskus den Gläubigen ans Herz legte:
„Seht doch, täglich erniedrigt sich der Sohn Gottes,
wie er einst vom königlichen Thron herab in den Schoß der Jungfrau kam
(vgl. Weish 18,15).
… Täglich steigt er aus dem Schoß des Vaters herab auf den Altar.“
Dr. Marianne SchlosserUniversitätsprofessorin für Theologie der Spiritualität an der Uni Wien. 2014 wurde sie von Papst Franziskus in die internationale Theologenkommission in Rom berufen. |
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