Umkehr und Vergebung erleben die Jünger in der Begegnung mit dem Auferstandenen.
Mittwoch 15. Januar 2025
16.04.2015
· Generalvikar · Bibel
Das Wort zur Schrift: Mission first (Lk 24, 35-48)
Generalvikar Nikolaus Krasa schreibt über das Evanglium zum 3. Sonntag der Osterzeit (19.4.2015)
Ihr seid Zeugen dessen“. Der wichtigste Satz des heutigen Evangeliums ist sein letzter.
Das erste Mal im Lukasevangelium wird hier das Wort „Zeuge“ im Zusammenhang mit den Aposteln verwendet. Dasselbe Wort „Zeuge“ wird dann aber im zweiten Buch des Lukas, in der Apostelgeschichte, zu einem Leitwort, einem Leitgedanken.
So stellt Lukas gleich am Beginn der Apostelgeschichte (Apg 1,8) den Anschluss zum heutigen Evangelium her. In der Kraft des Heiligen Geistes werden die Jünger Zeugen sein, heißt es dort. Und als es wenig später darum geht, den frei gewordenen Platz des Judas im Zwölferkreis nachzubestellen, heißt es Apg 1,22. „Einer von diesen muss nun zusammen mit uns Zeuge seiner Auferstehung sein.“
Apostel sind Zeugen der Auferstehung. Das ist laut Lukas entscheidend dafür, dass Christsein weitergeht. Von Jerusalem aus bis an die Grenzen der Erde, sagt das Lukasevangelium. Von Jerusalem aus bis an die Grenzen der Erde, davon erzählt die Apostelgeschichte.
Was aber heißt „Zeuge der Auferstehung“ sein?
Ein paar Hinweise aus dem heutigen Evangelium: Zunächst einmal heißt Zeuge sein einfach ihm, dem Auferstandenen begegnet zu sein. Wie die Emmausjünger, von denen Lukas eben erzählt hat, wie Simon, wie die anderen Jüngern. Was geschieht in dieser Begegnung?
Diese Begegnung bringt die Jünger zunächst durcheinander, verwirrt sie. Dann aber bringt sie nach einem Schreckmoment eine Freude, die nicht einfach erfassbar ist.
Dann beginnt das Wort der Schrift („alles was im Gesetz des Mose, in den Propheten, in den Psalmen über mich gesagt ist“) neu zu strahlen. Ein Prozess von innerer Umkehr und Erfahrung von Vergebung, jene Umkehr und Vergebung, die die Jünger dann verkünden sollen.
Damit sind wir beim Kern des heutigen Evangeliums, das damit die lukanischen Ostergeschichten abrundet und vertieft. Umkehr und Vergebung erleben die Jünger in der Begegnung mit dem Auferstandenen.
Diese Erfahrung sollen sie anderen erfahrbar machen. Dafür sind sie Zeugen.
erstellt von: Der Sonntag / Nikolaus Krasa
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