Überzeugend lebe ich als Christ dann, wenn mein Glaube, der regelmäßige Empfang der Eucharistie und konkrete Taten der Liebe harmonisch zusammenklingen.
Überzeugend lebe ich als Christ dann, wenn mein Glaube, der regelmäßige Empfang der Eucharistie und konkrete Taten der Liebe harmonisch zusammenklingen.
Mag. Josef Grünwidl schreibt über das Evangelium zum 19. Sonntag im Jahreskreis (9.8.2015)
Im Johannesevangelium finden wir verschiedene Zugänge zur Eucharistie.
So kann etwa die Hochzeit zu Kana als eucharistischer Text gelesen werden, ebenso das Gespräch Jesu mit der Samariterin über den Lebensdurst des Menschen. Auch die Bildrede vom Weinstock und die Erzählung von der Fußwaschung sind eucharistisch gefärbt.
In der Brotrede, die das Johannesevangelium im Anschluss an das Zeichen der Brotvermehrung überliefert, wird der Bezug zur Eucharistie besonders deutlich.
Im ersten Teil (bis zum Vers 51) hören wir die Stimme des erhöhten Herrn. Diese Offenbarungsrede („Ich bin“) thematisiert die Herkunft Jesu („vom Himmel“), sein einzigartiges Verhältnis zum Vater („nur er hat den Vater gesehen“) und sein Wesen („lebendiges Brot“).
Eigenartig – gleich zweimal wird uns ewiges Leben verheißen: „Wer glaubt, hat das ewige Leben“ (Vers 47). Und: „Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben“ (Vers 51).
Vielleicht wollte das Johannesevangelium sich so gegen ein magisches Verständnis der Eucharistie wehren?
Auf jeden Fall wird betont, dass der Glaube und Eucharistie zusammengehören. Mit der Erzählung von der Fußwaschung kommt noch eine dritte eucharistische Komponente ins Spiel: Wer mit Jesus Mahl gehalten hat, soll bereit sein, zu dienen und sich hinzugeben.
Mir gefällt dieser „eucharistische Dreiklang“ von Glaube + Sakrament + Leben. Dreiklang bedeutet in der Musik Harmonie, perfekter Zusammenklang.
Überzeugend lebe ich als Christ dann, wenn mein Glaube, der regelmäßige Empfang der Eucharistie und konkrete Taten der Liebe harmonisch zusammenklingen.
Mag. Josef Grünwidl,
seit 1. September 2014 Pfarrer in Perchtoldsdorf.
Die Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag"