Brot ist unverzichtbar – in mehrerlei Hinsicht:
Brot ist unverzichtbar – in mehrerlei Hinsicht:
Dr. Beate Mayerhofer-Schöpf schreibt im "Sonntag" über das Evangelium zum 20. Sonntag im Jahreskreis (16.08.2015)
Was ist für die Zukunft der Kirche, der Menschen, der Welt unverzichtbar wichtig? Nach dem heutigen Evangelium: BROT!
Lesen wir das ganze sechste Kapitel des Johannes-Evangeliums, indem unser heutiges Evangelium steht, merken wir, dass es hier in mehrfacher Weise um Brot geht.
Es beginnt mit der wunderbaren Speisung von Tausenden von Menschen am See von Tiberias (Sonntagsevangelium vor drei Wochen). Die Menschen waren hungrig – durch Jesu Intervention wurden sie satt.
Daraufhin wollten die Menschen Jesus zum „Brot-König“ machen. Da entzog er sich ihnen und hielt in der Synagoge von Kafarnaum eine bemerkenswerte Rede, die sog. „Brotrede“ (Evangelien der letzten beiden Sonntage): Jesus stellt sich selbst als „das Brot des Lebens“ dar. Leben ist mehr als ein voller Bauch. Wer seine Worte hört und an ihn glaubt, dessen Lebenshunger und Lebensdurst werden gestillt.
Im heutigen Evangelium spitzt sich die Brotrede ein weiteres Mal zu. Jesus lädt ein, dieses Brot auch zu essen. Ihn selbst zu essen: „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm.“ Wie könnte Einheit zwischen Gott und Mensch besser symbolisiert und verwirklicht werden?
Jesu geniale Idee: durch Essen und Trinken. Wenn ich esse, wird die Nahrung Teil von mir. Wenn ich Jesus esse, geschieht eine innige, unbeschreibliche, tiefe Begegnung mit ihm.
Was könnte das für uns heute heißen?
Brot ist unverzichtbar – in mehrerlei Hinsicht:
1. Fragt dich ein Hungernder: „Wo ist Gott?“, dann gib ihm Brot und sage: „Hier!“
2. Fragt dich ein nach Lebenserfüllung Hungernder und Dürstender: „Wo finde ich das Glück erfüllten Lebens?“, dann erzähl ihm von Jesus Christus!
3. Fragt dich ein Christ: „Wo kann ich Jesus Christus ganz nahe kommen?“, dann lade ihn ein zum eucharistischen Mahl!
Dr. Beate Mayerhofer-Schöpf leitet im Pastoralamt der Erzdiözese Wien das „Referat für Spiritualität“.
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