Wer also Weisheit gefunden, Einsicht gewonnen hat, wird, so Spr 3,13, seliggepriesen.
Wer also Weisheit gefunden, Einsicht gewonnen hat, wird, so Spr 3,13, seliggepriesen.
Generalvikar Nikolaus Krasa schreibt im "Sonntag" über das Evangelium zum Hochfest des Hl. Leopold (15.11.2015)
Wie geht das, in einer komplizierten Welt die richtigen Entscheidungen zu treffen, ein gutes, gelingendes, erfülltes Leben zu führen?
Das ist nicht nur eine Frage für einen Politiker – dem heiligen Leopold ist das so gut gelungen, dass „während in anderen Ländern Mord und Totschlag herrschten, … er das ihm anvertraute Land in Frieden“ hielt (so Papst Innozenz VIII in der Bulle zur Heiligsprechung Leopolds).
Genau diese Frage beschäftigt uns Tag für Tag in all den kleinen und großen Entscheidungen, die wir treffen.
Vermutlich deshalb ist eine der häufigsten Werbebotschaften: „Kauf (iss, tue…) genau das, und du wirst gut und lange leben.“
Kein Wunder, dass genau diese Frage zentral für das Schulbuch Israels ist, aus dem unsere heutige erste Lesung schöpft.
Schlüsselworte für die Antwort finden wir gleich im ersten Vers dieser Lesung: Weisheit und Einsicht.
Es geht also um ein vertieftes Wissen von Zusammenhängen dieser Welt, im letzten darum, immer neu von Gott, der diese Welt in Weisheit geschaffen hat, zu lernen.
Das Vorbild für solches Verhalten ist für das Buch der Sprichwörter Salomo, der von Gott ein „hörendes Herz“ erbittet (1 Kön 3,9). Das Ergebnis solchen Verhaltens hat Auswirkungen auf das soziale Zusammenleben („Gerechtigkeit, Rechtssinn, Redlichkeit“ zählt Spr 1,3 auf).
Wer also Weisheit gefunden, Einsicht gewonnen hat, wird, so Spr 3,13, seliggepriesen (Seligpreisungen gibt es also in der Bibel nicht nur in der Bergpredigt).
Warum? Eine erste Antwort unseres Lesungsabschnittes: Weil so das Leben gelingt (in der Sprache von Spr „weil sie langes Leben, Reichtum und Ehre bringt, wie ein Lebensbaum ist, Glück und Freude bringt“ Spr 3,16-18), weil man so dem Schöpfer auf der Spur ist, der die Welt mit Weisheit und Einsicht geschaffen hat, damit also schöpfungskonform lebt (Spr 3,19).
Wie aber geht das, Weisheit und Einsicht zu finden?
Davon war in Spr 3,1-12 die Rede, und zwar in drei Begriffen:
Wie gelingt also das Leben?
Im immer neuen Hören auf Gottes Wort. So ist uns das Bibelteilen in unserem Diözesanen Prozess zu einer Inspirationsquelle geworden.
Viele unserer Sitzungen (auch große Treffen wie der Rätetag) beginnen so mit einer Phase des Hinhörens auf das Wort Gottes. Eine kleine Anleitung zum Bibelteilen finden Sie hier: http://bit.ly/Feierheft
Eine kleine Anleitung zum Bibelteilen finden Sie hier: http://bit.ly/Feierheft
Lic. Dr. Nikolaus Krasa
ist Generalvikar der Erzdiözese Wien und
Die Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag"