Lassen wir uns in der Fastenzeit von der Wolke Gottes (Shekina) überschatten und entdecken wir das wahre Glück des Lebens.
Lassen wir uns in der Fastenzeit von der Wolke Gottes (Shekina) überschatten und entdecken wir das wahre Glück des Lebens.
Dr. Jacob Osundu Nwabor schreibt zum Evangelium zum 2. Fastensonntag (21.2.2016)
Wenige Tage vor seinem Leiden und Sterben nahm Jesus drei seiner Jünger – Petrus, Jakobus und Johannes – auf den Berg Tabor mit.
Dort wurde er vor ihren Augen verklärt. Nach dem liturgischen Kalender wird das Fest der Verklärung des Herrn jedes Jahr am 6. August gefeiert.
Der Evangelist Lukas erzählt, wie auch der hl. Markus, von diesem dramatischen Ereignis, das im Kontext des Gebetes stattfand.
Nach traditioneller Auslegung ist die Erscheinung von Mose und Elija ein Zeichen, dass sowohl das Gesetz als auch alle Prophezeiungen in Jesus ihre Erfüllung finden.
Und dann kam, wie auch bei seiner Taufe im Jordan, die Stimme des himmlischen Vaters, die Jesus als den erwarteten Messias bestätigt.
Zunächst fordert die Stimme die drei Apostel auf, stellvertretend für uns alle, die Stimme des Herrn zu hören.
Petrus, Jakobus und Johannes waren tief ergriffen von der Gotteserfahrung, die sie machen durften. Sie schwiegen darüber und erzählten niemandem davon. Schweigen, nicht reden zu wollen, ist oft die Folge von tiefer Gotteserfahrung, ob bei der Mutter Gottes Maria, die alles im Herzen bewahrte und darüber nachdachte, oder bei Zacharias nach dem Tempeldienst.
Das innere Schweigen ist oft größer als das ausgesprochene Wort. „Geduld ist Silber, Schweigen ist Gold“, lautet ein englisches Sprichwort.
In einer Welt, in der wir zunehmend von Lärm umgeben sind, ist es empfehlenswert, das Schweigen neu zu entdecken; eine Weile vor dem Allerheiligsten im Gebet zu verbringen.
Lassen wir uns in der Fastenzeit von der Wolke Gottes (Shekina) überschatten und entdecken wir das wahre Glück des Lebens.
Und dann werden wir, wie der hl. Petrus, drei Hütten bauen wollen.
Papst Franziskus lädt uns alle zu dieser Gotteserfahrung, zum Tab(or)ernakel, zur 24-Stunden-Anbetung am 4. März 2016 ein (save the date!). Wer Jesus liebt und an der Herrlichkeit seiner Auferstehung teilhaben möchte, wird mit Freude an seinem Kreuz teilnehmen.
Vielleicht fällt es uns schwer, alles zu begreifen, was am Tabor passiert ist. Aber eins sollten wir nicht vergessen: dass wir im Geiste wach bleiben müssen, um die Herrlichkeit Gottes zu erleben.
Dr. Jacob Osundu Nwabor
ist seit zwei Jahren Moderator in den Pfarren Drasenhofen und Schrattenberg.
E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at
Weitere Informationen zu "Der SONNTAG" die Zeitung der Erzdiözese Wien