Beiden kommt der Vater liebevoll entgegen, beiden geht er nach.
Beiden kommt der Vater liebevoll entgegen, beiden geht er nach.
Mag. Josef Grünwidl schreibt im "SONNTAG" zum Evangelium zum 4. Fastensonntag (6.3.2016)
Das schönste Gleichnis Jesu, die bedeutendste Kurzgeschichte der Weltliteratur, die bekannteste Bibelstelle – solche Superlative passen zur Geschichte vom barmherzigen Vater und seinen beiden Söhnen, die im Lukasevangelium überliefert wird.
Unzählige Maler und Schriftsteller haben sich davon inspirieren lassen.
Das Gleichnis überlässt uns die Wahl, ob wir uns mit dem jüngeren, dem älteren Sohn oder mit beiden Söhnen identifizieren.
Der Sinn muss nicht erklärt werden, denn wir alle kennen das Gleichnis gut.
Mark Twain hat gesagt: „Mir bereiten nicht die unverständlichen Bibelstellen Bauchweh, sondern die, die ich verstehe.“ – Wenn ich ein Wort der Bibel verstehe, merke ich, dass es um mich und mein Leben geht, dass Gott mich anspricht und zur Umkehr, zu Veränderung und Wandlung ruft.
Ich erkenne mich im jüngeren und im älteren Sohn.
Beiden kommt der Vater liebevoll entgegen, beiden geht er nach. Auch wenn ich weggehe, mich innerlich distanziere oder gar die Beziehung zu Gott verliere: Ich bleibe sein Kind.
Denn der barmherzige Gott verliert seine Kinder nicht. Nie.
Im diesem Vertrauen zu leben, macht froh. Laetare!
Mag. Josef Grünwidl,
seit 1. September 2014 Pfarrer in Perchtoldsdorf.
E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at
Weitere Informationen zu "Der SONNTAG" die Zeitung der Erzdiözese Wien