Damals in Jerusalem war es nur eine kleine Schar, die weder besonders gebildet noch recht mächtig war. Sie bewegte nicht die ganze Welt, sondern sie hinterließ Spuren an etlichen Orten der Welt.
Damals in Jerusalem war es nur eine kleine Schar, die weder besonders gebildet noch recht mächtig war. Sie bewegte nicht die ganze Welt, sondern sie hinterließ Spuren an etlichen Orten der Welt.
Beate Mayerhofer-Schöpf schreibt zum Evangelium zum 5. Sonntag der Osterzeit (24.4.2016)
Jesus nimmt Abschied von seinen Jüngern (Evangelium).
Als Gebot gibt er ihnen mit, so zu lieben, wie sie von ihm geliebt worden sind.
Einen Niederschlag dieser Liebe finden wir in der ersten Lesung.
Man spricht einander Mut zu, empfiehlt sich gegenseitig der Gnade Gottes, berichtet über alles, was Gott mit ihnen zusammen getan hat.
Begeisterung und Gottvertrauen sprechen aus diesen Zeilen der Apostelgeschichte.
Manchmal frage ich mich, ob die Leidenschaft des Anfangs nicht über die Jahrhunderte viel geringer geworden ist.
Dann stünden wir auf sehr einsamem Posten…
Damals in Jerusalem war es nur eine kleine Schar, die weder besonders gebildet noch recht mächtig war. Sie bewegte nicht die ganze Welt, sondern sie hinterließ Spuren an etlichen Orten der Welt.
Ihre Lehre war nicht wissenschaftlich abgesichert. Und ihre Predigt war vermutlich auch nicht „zeitgemäßer“ als unsere.
Auch diese Schar brauchte Ermutigung: Der Seher Johannes beschreibt in Bildern das Ziel, auf das wir zugehen und das sich im Reich Gottes jetzt schon zu verwirklichen beginnt:
Jede/r hat direkten Zugang zu Gott, es bedarf keiner „Mittelsmänner“. ER wischt die Tränen von unseren Augen. Tod, Trauer, Klage und Mühsal werden nicht mehr sein – denn: „Seht, ich mache alles neu!“ (2. Lesung)
Genau das ist unser Auftrag als Gemeinde: Diese frohe Botschaft zu verkünden und erlebbar zu machen – mit anderen Worten: Reich Gottes zu leben.
Was passiert aber, wenn wir als Gemeinde zum Selbstzweck werden? Wenn wir unsere Aufmerksamkeit vor allem darauf richten, unseren eigenen Fortbestand zu sichern? Dann verwechseln wir uns selbst mit unserem Auftrag.
Auf die Spur Jesu bringen uns Fragen wie:
Aus dieser Perspektive lässt sich fragen:
Dort, denke ich, brennt die Leidenschaft des Anfangs.
Dr. Beate Mayerhofer-Schöpf
leitet im Pastoralamt der Erzdiözese Wien das „Referat für Spiritualität“.
E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at
Weitere Informationen zu "Der SONNTAG" die Zeitung der Erzdiözese Wien