Wir Christen und Christinnen bekennen, dass durch Jesu Auferstehung die Todesmacht endgültig gebrochen ist. Wir dürfen jetzt schon als „Auferstandene“ leben (vgl. Kol 2,12) und Teil der „großen Menschenmenge“ sein, die sich dem Leben zuwendet.
Wir Christen und Christinnen bekennen, dass durch Jesu Auferstehung die Todesmacht endgültig gebrochen ist. Wir dürfen jetzt schon als „Auferstandene“ leben (vgl. Kol 2,12) und Teil der „großen Menschenmenge“ sein, die sich dem Leben zuwendet.
Beate Mayerhofer-Schöpf schreibt zum Evangelium zum 10. Sonntag im Jahreskreis (5.6.2016)
Im heutigen Evangelium begegnen sich zwei Gruppen von Menschen in der Stadt Nain. Ein Trauerzug, der sich aus der Stadt herausbewegt, trifft auf eine „große Menschenmenge“, die um Jesus und seine Jünger in das Stadttor hineindrängt.
Die einen sind niedergedrückt. Sie haben den Tod eines geliebten Menschen erfahren. Der einzige Sohn einer Witwe ist gestorben – und damit auch die Zukunftsperspektive der trauernden Mutter.
Die anderen sind in euphorischer Stimmung. Sie haben erfahren, wie Jesus heilt – angefangen von der an Fieber erkrankten Schwiegermutter des Petrus bis hin zum todkranken Diener eines römischen Hauptmanns. Sie wurden Zeugen, wie Jesus aufrichtet und an den Rand Gedrängte in die Gemeinschaft zurückholt.
Der dem Leben zugewandte Zug von Menschen begegnet dem Trauerzug.
Jesus lässt sich vom Schmerz der klagenden Witwe anrühren. Er begibt sich mitten hinein in den Menschenstrom und stellt sich der Trauer und Verzweiflung in den Weg. Voll Mitgefühl sagt er zur Mutter: „Weine nicht!“ und zum toten Jüngling: „Steh auf!“ Da richtet sich der Tote auf und Jesus gibt ihm seiner Mutter zurück.
Die umstehenden Menschen erkennen: „Gott hat sich seines Volkes angenommen“.
Wir Christen und Christinnen bekennen, dass durch Jesu Auferstehung die Todesmacht endgültig gebrochen ist. Wir dürfen jetzt schon als „Auferstandene“ leben (vgl. Kol 2,12) und Teil der „großen Menschenmenge“ sein, die sich dem Leben zuwendet.
Wir können Todeszonen aufdecken. Wir können uns dem Strom der Traurigkeit und der scheinbar unüberwindlichen Ausweglosigkeit in den Weg stellen. Wo sind bei uns die Menschen, denen das Leben entzogen wird? Wo treten wir dem „Trauerzug“ in der Gesellschaft mutig und hoffnungsvoll in den Weg?
Dr. Beate Mayerhofer-Schöpf
leitet im Pastoralamt der Erzdiözese Wien das „Referat für Spiritualität“.
E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at
Weitere Informationen zu "Der SONNTAG" die Zeitung der Erzdiözese Wien