Jesus lädt uns ein, einen Sprung zu machen, den Ort zu wechseln und vielmehr an Vergebung statt Vergeltung zu denken. Das ist, was das Christentum unserer rache-süchtigen Welt entgegensetzen kann.
Jesus lädt uns ein, einen Sprung zu machen, den Ort zu wechseln und vielmehr an Vergebung statt Vergeltung zu denken. Das ist, was das Christentum unserer rache-süchtigen Welt entgegensetzen kann.
Dr. Jacob Osundu Nwabor schreibt zum Evangelium zum 13. Sonntag im Jahreskreis (26.6.2016)
Jesus begibt sich auf den Weg nach Jerusalem, ein Weg, an dessen Ende der Tod steht. Wahrscheinlich war er mit allen Jüngern unterwegs, aber nur Jakobus und Johannes werden namentlich erwähnt.
Es gibt viele Dinge, die ihn auf diesem Weg beschäftigen:
Die Reaktion von Jakobus und Johannes auf die Unterkunftsverweigerung in einem samaritischen Dorf ist nicht überraschend, wenn man die Feindschaft zwischen Juden und Samaritern bedenkt. Allerdings verwundert es doch, dass die Jünger solche Wut im Herzen tragen. „Herr sollen wir befehlen, dass Feuer vom Himmel fällt und sie vernichtet?“, fragen sie (Lk 9,54).
Jesus weist sie zurecht und betont, dass man Hass nicht mit Hass überwinden kann, sondern das Gegenteil erreicht.
Obwohl sich Jesus auf dem Leidensweg befindet, lässt er sich nicht von seinem Ziel abbringen.
Er erinnert an das Feuer der Liebe und lehnt das Feuer, das vernichtet, ab. Und dies müssen sowohl die Jünger als auch alle, die in die Nachfolge Jesu berufen sind, lernen. Vielleicht gibt es bei uns alte Verletzungen oder Feindschaft, die tief in uns sitzen und auf Auslöser warten.
Jesus lädt uns ein, einen Sprung zu machen, den Ort zu wechseln und vielmehr an Vergebung statt Vergeltung zu denken. Das ist, was das Christentum unserer rache-süchtigen Welt entgegensetzen kann.
Die Nachfolgerschaft setzt die Überwindung alter Feindschaft und Verletzungen voraus.
Die Ernte ist groß, aber es gibt wenige Arbeiter, hat der Herr selber gesagt. Die Suche nach Berufungen wird nie aufhören, weil die Bedingungen für manche nicht leicht sind. Ich denke zurück an meiner Zeit in Priester-seminar. Nicht alle, die aufgenommen wurden, wurden auch zum Priester geweiht.
Die Berufung ist ein Geschenk und lässt sich nicht logisch erklären.
Der Herr hat uns alle zu verschiedenen Dienste berufen, aber der größte Dienst ist die Liebe und sogar die Feindesliebe. Dies lehrt uns Jesus auf dem Weg nach Jerusalem. Herr, wäre es möglich, dass ich dir und dem Nächsten mehr Liebe zeige, dann hätte ich meine Berufung gelebt!
Dr. Jacob Osundu Nwabor
ist Moderator in den Pfarren Drasenhofen, Kleinschweinbarth, Ottenthal, Stützenhofen und Schrattenberg.
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