Wer in Beziehung zu Gott stehen will, muss sich für seinen Lebensauftrag frei machen. Unsere christliche Aufgabe bleibt es, die Menschen daran zu erinnern, dass wir nicht auf ewig hier sind und am Ende des Lebens nichts mitnehmen können.
Wer in Beziehung zu Gott stehen will, muss sich für seinen Lebensauftrag frei machen. Unsere christliche Aufgabe bleibt es, die Menschen daran zu erinnern, dass wir nicht auf ewig hier sind und am Ende des Lebens nichts mitnehmen können.
Dr. Jacob Osundu Nwabor schreibt zum Evangelium zum 19. Sonntag im Jahreskreis (7.8.2016)
Die Aussagen Jesu im 12. Kapitel des Lukasevangeliums sind markant und scheinen dem Alltag gewissermaßen fern zu sein.
Wir Menschen sind daran gewöhnt, Pläne für die Zukunft zu schmieden, auch wenn wir wissen, dass unsere Sorgen manchmal die Zukunft nicht ändern können.
„Mensch, wer hat mich zum Richter oder Schlichter bei euch gemacht“, sagt Jesus zu dem Mann, der ihn bittet über die Erbverteilung zwischen ihm und seinem Bruder zu vermitteln.
Und dann erzählte er das Gleichnis des reichen Mannes, der eine gute Ernte hatte, aber statt zu teilen alles anhäuft und seine Scheune erweitert. Er meinte, damit sein Leben gesichert zu haben. – Das erinnert mich an die Korruption der Führer der afrikanischen Länder, die dem Kontinent zu schaffen macht und ständige Unruhe erzeugt.
Das Verhalten seiner Jünger soll anders sein als das des reichen Mannes. „Verkauft eure Habe und gebt den Erlös den Armen! Macht euch Geldbeutel, die nicht zerreißen“, mahnt er.
Es geht hier um den richtigen Umgang mit dem Reichtum. Jesus ist nicht gegen das Sparen, aber gegen die Vergötterung des Besitzes.
Die Botschaft lautet: Wer in Beziehung zu Gott stehen will, muss sich für seinen Lebensauftrag frei machen. Dinge, die dabei hinderlich sind, soll man wegräumen.
Und dabei ist die eigene Wachsamkeit gefragt:
Habe ich meine Talente genug eingesetzt, um das Reich Gottes zu verbreiten?
Teile ich gerne, was ich habe?
Was man teilt, ist, was man hat, und das wird einem im Himmel verrechnet, dort ist der wahre Schatz. Auch die Reichen damals machten sich Sorgen um ihr Hab und Gut. Heute spricht man wohl eher von Inflation statt von Motten.
Seid wachsam! Haltet euch bereit! Die Jünger damals und die Christen heute sollen wissen, dass wir auf Erden nur für kurze Zeit als Pilger unterwegs sind.
Wir haben keine bleibende Stätte hier, hören wir immer beim Begräbnis.
Der Meister hat uns Dienste nach unseren Fähigkeiten zugeteilt, auf deren Erfüllung er wartet. Darauf zu achten, bedeutet wachsam zu sein.
Es ist egal, was in der Welt passiert. Unsere christliche Aufgabe bleibt es, die Menschen daran zu erinnern, dass wir nicht auf ewig hier sind und am Ende des Lebens nichts mitnehmen können.
Unsere Lampe soll brennen, stets zu Erinnerung daran, dass wir auf den Erlöser warten, der von uns dereinst Rechenschaft verlangen wird.
Dr. Jacob Osundu Nwabor
ist Moderator in den Pfarren Drasenhofen, Kleinschweinbarth, Ottenthal, Stützenhofen und Schrattenberg.
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