Es lohnt sich an die Zukunft zu denken, wenn der Meister uns einmal aus der Verwaltung entlassen wird.
Es lohnt sich an die Zukunft zu denken, wenn der Meister uns einmal aus der Verwaltung entlassen wird.
Dr. Jacob Osundu Nwabor schreibt zum Evangelium zum 25. Sonntag im Jahreskreis (18.9.2016)
Das Gleichnis vom ungerechten Verwalter stellt eine Besonderheit in der Bibel dar.
Nicht wegen des ungerechten Verwalters, sondern, weil Jesus das Verhalten des Mannes zum Vorbild für seine Zuhörer macht.
Was hat der irdische Reichtum mit dem Himmelreich zu tun? Warum erzählt uns Jesus dieses Gleichnis?
Jesus hat die wirtschaftliche Lage seiner Zeit genau beobachtet und bemerkt, wie sorgfältig die Leute mit den irdischen Güter umgingen und nur wenig für das Unvergängliche taten.
Die Reichen waren daran gewöhnt, Verwalter für ihr Hab und Gut zu bestellen, die regelmäßig Rechenschaft ablegen mussten. Diese Praxis war nicht unproblematisch, weil die Reichen oft mit Untreue rechnen mussten.
Der Abschnitt aus dem Lukasevangelium stellt uns einen konkreten Fall vor Augen: Der Verwalter hatte nichts Besseres zu tun, als den Besitz seines Meisters zu verschleudern und die eigenen Taschen zu füllen.
Als er darüber Rechenschaft ablegen soll, verliert er keine Zeit, ruft die Schuldner seines Herrn zu sich und setzt die aufgedeckte Betrügerei fort. – Wer 100 Fass Öl schuldet, der soll 50 schreiben; wer 100 Sack Weizen schuldet, der soll 80 schreiben usw.
Aus seiner Sicht handelt er klug, weil er auf den eigenen Vorteil bedacht ist. Er überlegte, was er künftig machen kann, falls der Meister ihn entlässt. Er sicherte sich wirtschaftlich ab.
So wie dem Verwalter hat Gott uns die Güter dieser Erde anvertraut und er erwartet auch von uns einmal Rechenschaft.
Im Vergleich zu den himmlischen Schätzen sind die irdischen Güter nur kleine Dinge. Doch wer in den kleinsten Dingen zuverlässig ist, der ist es auch in den großen. Es lohnt sich an die Zukunft zu denken, wenn der Meister uns einmal aus der Verwaltung entlassen wird.
Keiner kann zwei Herren dienen! Dieser Satz erinnert uns daran, dass jeder, für den die irdischen Güter oberste Priorität haben, die wahre Freiheit und den Frieden verliert.
Es geht um die Unterscheidung der wahren Werte des Lebens, die immer mit Gottes Liebe zu tun haben, von den Scheinwerten, die uns im Grunde versklaven und abhängig machen.
Wir haben nichts in die Welt gebracht und wir nehmen nichts am Ende unseres Lebens mit (1Tim 6, 7).
Klugheit besteht darin, die Güter dieser Welt als solche zu gebrauchen, aber dabei nicht auf die himmlischen Schätze zu vergessen.
Herr unser Gott, alles, was ich habe, ist ein Geschenk von dir. Hilf mir, dich über alles zu lieben und was ich habe mit anderen zu teil.
Hilf mir die anvertrauten Güter von Zeit, Geld und Reichtum so zu verwalten, damit ich nicht die ewigen Güter verliere!
Dr. Jacob Osundu Nwabor
ist Moderator in den Pfarren Drasenhofen, Kleinschweinbarth, Ottenthal, Stützenhofen und Schrattenberg.
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