Im Johannesprolog ist schon die ganze Geschichte des Messias angedeutet: seine Menschwerdung, sein Leben unter uns, seine Hingabe und sein Leiden, sein Tod und die Erlösung aller Menschen, seine Liebe zu jedem von uns.
Im Johannesprolog ist schon die ganze Geschichte des Messias angedeutet: seine Menschwerdung, sein Leben unter uns, seine Hingabe und sein Leiden, sein Tod und die Erlösung aller Menschen, seine Liebe zu jedem von uns.
P. Walter Ludwig OCist schreibt zum Evangelium zum Hochfest der Geburt Jesu (25.12.2016)
Im Evangelium, das uns am Christtag verkündet wird, könnte wohl mancher die „Weihnachtsstimmung“ vermissen. In der Christmette erzählt das Lukasevangelium so eindrucksvoll von der Geburt Jesu in Bethlehem. Im Gegensatz dazu hören wir im Feiertagsevangelium weder vom Kind in der Krippe noch von Hirten und Engeln.
Der Prolog des Johannesevangeliums meditiert über das Kommen Gottes in unsere Welt. Ein Begriff steht im Mittelpunkt dieses großartigen Hymnus: „das Wort“. Damit meint Johannes die Zuwendung Gottes zur Welt. Immer wieder ist es „ein Wort“, mit dem wir Menschen einander ansprechen, „ein Wort“, das uns ermutigt, mit dem wir anderen Freude und Hoffnung bringen. Wie wunderbar ist es, wenn Liebende einander das Ja-Wort sagen, wenn Eltern ihren Kindern in Wort und Tat den rechten Weg zeigen, wenn ein Wort Verzeihung und einen neuen Anfang schenkt.
Was so oft zwischen Menschen geschieht, das geschieht zu Weihnachten zwischen Gott und Mensch. Jesus ist „das Wort“, das von Gott kommt, er ist die Zuwendung Gottes zu uns Menschen, das Ja Gottes zur Schöpfung, er bringt Ermutigung, Freude und Vergebung. Im Johannesprolog ist schon die ganze Geschichte des Messias angedeutet: seine Menschwerdung, sein Leben unter uns, seine Hingabe und sein Leiden, sein Tod und die Erlösung aller Menschen, seine Liebe zu jedem von uns.
So spricht das Evangelium am Christtag nicht von Hirten und Engeln, sondern von mir. Gott kommt zu mir, und ich darf ihn aufnehmen. Möge sein Licht alle Menschen – und auch mich – erfüllen!
P. Walter Ludwig OCist
ist Prior und Moderator der Stiftspfarre Wiener Neustadt-Neukloster.
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