Prälat Padre Helmut Nagorziansky schreibt zum Evangelium zum 1. Fastensonntag (5.3.2017).
( zum Evangelium zum 7. Sonntag im Jahreskeis Mt 4,1-11)
Hier in Ecuador sind wir zwar nicht in der Wüste, in Wien auch nicht, aber Versuchungen kommen immer wieder auf uns zu. Da ist der erste Rat unseres Herrn wohl wirklich praktisch: Der Mensch lebt von jedem Wort, das aus dem Munde Gottes kommt.
Selig, die das Wort des Herrn hören – und es in die Tat umsetzen. Das ist eine doppelte Aufgabe, die wir haben, immer wieder auf sein zu Wort hören, uns Zeit dafür zu nehmen, es mit einem offenen Herzen anzunehmen und tief drinnen zu bewahren. Das ist schon eine große Aufgabe mitten in all dem, was uns immer wieder umgibt und beschäftigt, in aller Hektik, die hier und dort immer wieder auftaucht.
Und dann die Energie aufbringen, das auch zu tun, es zu riskieren, was Er mit seinen Ratschlägen meint: z.B. nicht nur sieben mal zu verzeihen, sondern siebzig mal sieben mal, das heißt immer. Und es dann auch zu vergessen, was wir verziehen haben. Das ist wirklich nicht leicht hier in der lateinamerikanischen Kultur, wo so viel vom Gefühlsleben dominiert ist, aber auch in der europäischen Kultur, die von der Exaktheit geprägt ist. Wie du mir, so ich dir.
Der andere Ratschlag ist, sich vor dem Herrn niederzuwerfen und ihn anzubeten. Ja, das ist nur möglich, wenn wir uns Zeit dafür nehmen und ein jeder voll Demut anerkennt, dass Er der Herr ist, und dass wir seine geliebten Geschöpfe sind. Es geht um unsere Antwort, um deine und auch um meine, aufrichtig und dankbar für alles zu sein, was er uns schenken will.
Heute ist der erste Sonntag der neuen Fastenzeit – wohl auch eine Zeit der Besinnung und inneren Erneuerung. Nach all dem bunten Treiben des Faschings kann uns der Herr jetzt wieder neues Licht und viel Hoffnung bringen. Lass ihn auch in Deiner Famile, in Deinem Haus und auch am Platz Deiner Arbeit wirken.
Dann werden auch die positiven Kräfte der Engel wirken und Deinen Alltag begleiten, so wie es Jesus nach den Versuchungen erlebt hat.
Matthäus 4, 1-11
In jener Zeit wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt; dort sollte er vom Teufel in Versuchung geführt werden.
Als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, bekam er Hunger.
Da trat der Versucher an ihn heran und sagte: Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl, dass aus diesen Steinen Brot wird.
Er aber antwortete: In der Schrift heißt es: Der Mensch lebt nicht nur von Brot, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt.
Darauf nahm ihn der Teufel mit sich in die Heilige Stadt, stellte ihn oben auf den Tempel und sagte zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich hinab; denn es heißt in der Schrift: Seinen Engeln befiehlt er, dich auf ihren Händen zu tragen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt.
Jesus antwortete ihm: In der Schrift heißt es auch: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen.
Wieder nahm ihn der Teufel mit sich und führte ihn auf einen sehr hohen Berg; er zeigte ihm alle Reiche der Welt mit ihrer Pracht und sagte zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest.
Da sagte Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn in der Schrift steht: Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen.
Darauf ließ der Teufel von ihm ab, und es kamen Engel und dienten ihm.
Prälat Padre Helmut Nagorziansky ist emer. Bischofsvikar in Guayaquil und seit 30 Jahren Missionar in Ecuador.
Wir bieten hier den Pfarren die Doppelseite des SONNTAG mit den Schriftstellen und dem Evangeliumskommentar zum Ausdruck als *pdf an.
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