Ohne die vielen Mühen des Lebens ist Verklärung, die in der Nachfolge Jesu auch unser Ziel ist, nicht zu haben. Das große Glück ist, dass in all dem die österliche Freude bereits durchscheint, in der auch wir Licht werden sollen.
Ohne die vielen Mühen des Lebens ist Verklärung, die in der Nachfolge Jesu auch unser Ziel ist, nicht zu haben. Das große Glück ist, dass in all dem die österliche Freude bereits durchscheint, in der auch wir Licht werden sollen.
Dr. Ingeborg Gabriel schreibt zum Evangelium zum 2. Fastensonntag (12.3.2017)
( zum Evangelium zum 2. Fastensonntag Mt 17, 1-9)
Wunderbar ist diese Szene der Verklärung Jesu, der eine Schlüsselstelle in den synoptischen Evangelien zukommt. Sie enthält vielfältige Bezüge, die zurück und nach vorne verweisen. So führte im Evangelium vom letzten Sonntag (Mt 4,8-10) der Teufel Jesus auf einen hohen Berg, um ihn mit der Weltherrschaft zu versuchen.
Nun führt Jesus drei Jünger gleichfalls auf einen hohen Berg – wohl den Berg Tabor in Galiläa –, um ihnen seine österliche Herrlichkeit zu offenbaren.
Verwandelt von Licht spricht er mit Mose und Elijah während die Jünger niederfallen, wie die ostkirchliche Ikone der Metamorphosis so wunderschön darstellt.
Wie bei der Taufe Jesu spricht Gott aus der Wolke zu ihm: „Du bist mein geliebter Sohn, an dem ich mein Wohlgefallen habe“ (Mt 3,17). Doch seither war viel geschehen: Jesus hatte erkannt, dass der Weg, den ihn der Vater wies, jener des Kreuzes war. In der Perikope vor der Verklärung finden wir die erste Ankündigung seines Leidens an seine Jünger und die Aufforderung, ihm nachzufolgen (Mt 16,21-28).
Angesichts dieser zutiefst erschreckenden Einsicht bestätigt das Licht der Verklärung vom Tabor vor allem auch seine Sendung, seinen Weg und sein Ziel. Und sie soll Jesus und den Jüngern auf dem kommenden Leidensweg Kraft und Trost sein: Der Tod wird nicht das letzte Wort haben.
Verwundert es da, dass Petrus gleich auf dem Berg bleiben möchte und eilfertig anbietet, Hütten zu bauen. Wer möchte Leiden und Schwierigkeiten nicht entgehen?
Doch Augustinus ruft ihm und mit ihm uns in einer Predigt zu: „Steig herab, Petrus!...Verkünde das Wort! Bleib dabei zur Zeit und zur Unzeit! Überführe! Mahne… Arbeite! Schwitze dich ab!...Steig herab, um auf der Erde zu arbeiten, auf der Erde zu dienen…(und zu leiden)“.
Ohne die vielen Mühen des Lebens ist Verklärung, die in der Nachfolge Jesu auch unser Ziel ist, nicht zu haben.
Das große Glück ist, dass in all dem die österliche Freude bereits durchscheint, in der auch wir Licht werden sollen
In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg. Und er wurde vor ihren Augen verwandelt; sein Gesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden blendend weiß wie das Licht.
Da erschienen plötzlich vor ihren Augen Mose und Elija und redeten mit Jesus. Und Petrus sagte zu ihm: Herr, es ist gut, dass wir hier sind. Wenn du willst, werde ich hier drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija.
Noch während er redete, warf eine leuchtende Wolke ihren Schatten auf sie, und aus der Wolke rief eine Stimme: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe; auf ihn sollt ihr hören.
Als die Jünger das hörten, bekamen sie große Angst und warfen sich mit dem Gesicht zu Boden.
Da trat Jesus zu ihnen, fasste sie an und sagte: Steht auf, habt keine Angst! Und als sie aufblickten, sahen sie nur noch Jesus.
Während sie den Berg hinab stiegen, gebot ihnen Jesus: Erzählt niemand von dem, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist.
Dr. Ingeborg Gabriel
ist Universitätsprofessorin und leitet das Fach Sozialethik an der Universität Wien.
Wir bieten hier den Pfarren die Doppelseite des SONNTAG mit den Schriftstellen und dem Evangeliumskommentar zum Ausdruck als *pdf an.
weitere Informationen zu
E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at