Die Mahlzeiten hat einen wichtigen Stellenwert. Wir essen miteinander, wir dienen einander, wir teilen miteinander, wir hören einander zu. So kann auch heute Christus gegenwärtig werden: im mühevollen Dienst und im liebevollen gemeinsamen Mahl.
Die Mahlzeiten hat einen wichtigen Stellenwert. Wir essen miteinander, wir dienen einander, wir teilen miteinander, wir hören einander zu. So kann auch heute Christus gegenwärtig werden: im mühevollen Dienst und im liebevollen gemeinsamen Mahl.
P. Walter Ludwig OCist schreibt zum Evangelium zum 3. Sonntag der Osterzeit (30.4.2017)
(zum Evangelium zum 3.Sonntag der Osterzeit Johannes 21, 1-14)
Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, wie oft in den Evangelien von Mahlzeiten die Rede ist? Immer wieder offenbart Jesus in dieser menschlichen Situation des Alltags und des Teilens das Reich Gottes.
Auch nach Ostern sind die Erscheinungen Jesu vor seinen Jüngern mit Brot und Fisch verbunden, bei den Emmaus-Jüngern und bei dieser Erscheinung des Auferstandenen am Ufer des Sees. Mich berühren in dieser Erzählung vor allem zwei Motive: der Alltag und das Mahl.
Es beginnt mit der Alltäglichkeit: der erfolglose Fischfang der Jünger, den wir in unserem Alltag wohl ebenso empfinden. Auch für uns scheint Ostern schon lang vorbei zu sein, und wir erleben Enttäuschung und Resignation: Die Netze sind leer. Pfarrgemeinden, Familien, Klöster leben in dieser Lähmung: Trotz vieler Mühen scheint die Saat des Evangeliums nicht aufzugehen. –
Und da steht Jesus am Ufer. Er ermutigt die Jünger zu einem Neuanfang, die Netze wieder auszuwerfen, vielleicht anders als zuvor. Ich sehe darin eine große Hoffnung gerade auch im neuen Pfarrgemeinderat. Haben wir den Mut, etwas anders zu machen als bisher! Neue Wege der Verkündigung zu suchen, andere Menschen anzusprechen – vor allem aber Jesus selbst nicht aus den Augen zu verlieren.
Im Evangelium hören wir, dass es der Blick der Liebe ist, der den Herrn erkennt. Das muss auch in unseren christlichen Gemeinschaften immer im Mittelpunkt stehen. Dann dürfen wir hoffen, dass Jesus auch uns neu gefüllte Netze schenkt.
Das zweite Motiv, das mir Freude macht, ist das gemeinsame Mahl, in dem sowohl Jesus als auch die Jünger das Ihre beitragen. Er schenkt Brot und Fisch, und sie legen ihre Fische dazu. Gott und Mensch verbinden sich zu einer neuen Gemeinschaft, die immer auch ein Bild der Eucharistie ist. Jede Mahlzeit kann zur Begegnung mit Gott und untereinander werden.
In unseren benediktinischen Klöstern haben die Mahlzeiten einen wichtigen Stellenwert. Wir essen miteinander, wir dienen einander, wir teilen miteinander, wir hören einander zu. So kann auch heute Christus gegenwärtig werden: im mühevollen seelsorglichen Dienst und im liebevollen gemeinsamen Mahl.
nach Johannes 21, 1-14
In jener Zeit offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal. Es war am See von Tiberias, und er offenbarte sich in folgender Weise.
Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus – Zwilling –, Natanaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts.
Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr nicht etwas zu essen? Sie antworteten ihm: Nein.
Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus, und ihr werdet etwas fangen. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es.
Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See.
Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot – sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen – und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her.
Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot. Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt. Da ging Simon Petrus und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht.
Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war. Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch.
Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war.
P. Walter Ludwig OCist
ist Prior und Moderator der Stiftspfarre Wiener Neustadt-Neukloster.
Wir bieten hier den Pfarren die Doppelseite des SONNTAG mit den Schriftstellen und dem Evangeliumskommentar zum Ausdruck als *pdf an.
E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at