Jesus gebraucht für sich selber das Bild einer Tür, eines Zugangs, einer Eintrittsmöglichkeit, einer Chance zum Nahekommen. Jesus ist auch der, der viele Menschen ruft, mit ihm und auf seinen Wegen zu gehen.
Jesus gebraucht für sich selber das Bild einer Tür, eines Zugangs, einer Eintrittsmöglichkeit, einer Chance zum Nahekommen. Jesus ist auch der, der viele Menschen ruft, mit ihm und auf seinen Wegen zu gehen.
Sr. Mag. Christine Rod MC schreibt zum Evangelium zum 4. Sonntag der Osterzeit (7.5.2017)
zum Evangelium zum 4. Sonntag der Osterzeit, Johannes 10,1-10
Es ist der „Sonntag des guten Hirten“, und daher steht da das Evangelium vom Hirten im Mittelpunkt, wie es nur im Johannes-Evangelium vorkommt. Es ist aber auch der Berufungs-Sonntag. Irgendwie muss also der gute Hirte etwas mit Berufung, mit Rufen und mit Sich-rufen-Lassen zu tun haben.
Interessant ist, dass die Selbstbezeichnung Jesu als „guter Hirt“ in diesem Evangelium noch gar nicht vorkommt. Es ist, als ob Jesus noch eine ihm wichtige Vorbemerkung anbringen möchte, bevor er tatsächlich in seiner Gleichnisgeschichte vom Hirten und von den Schafen zum „guten Hirten“ kommt. Heute nennt sich Jesus die Tür. Eine merkwürdige Bezeichnung, die auch unter den „Ich bin“-Worten nicht oft zitiert wird. Und davor ist auch noch vom Türhüter die Rede.
Türhüter oder Türsteher gibt es heutzutage – so habe ich mir sagen lassen – nur noch in eleganten, elitären Bars, in denen man unter sich bleiben will. Diese passen genau auf und wählen aus, wer Gast sein darf und wer nicht, wer da ein- und ausgehen darf. Jesus ist nicht elegant und elitär, nicht sorgfältig auswählend, wer an ihn herandarf und wer nicht.
Jesus gebraucht für sich selber das Bild einer Tür, eines Zugangs, einer Eintrittsmöglichkeit, einer Chance zum Nahekommen. Wohin eigentlich schafft er uns den Zugang?
Da sind uns wunderbare Dinge verheißen: „Wer durch mich – durch die Tür – hineingeht“, wird von aller Unfreiheit gerettet sein, wird sich in Freiheit hinein– und hinausbewegen können, wird Weide, d.h. einen guten Lebensort und Nahrung für Leib und Seele finden, wird gutes, volles, reiches Leben haben.
Jesus ist der Zugang zum Leben in Fülle, zur Freiheit, zum Leben mit ihm, zum Glück. Was für ein Glück, an einen solchen Gott glauben zu können. Jesus ist auch der, der viele Menschen ruft, mit ihm und auf seinen Wegen zu gehen. Auch das: Was für ein Glück, von ihm gerufen zu werden!
nach Johannes 10, 1-10
In jener Zeit sprach Jesus:
Amen, amen, das sage ich euch: Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht, sondern anderswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber.
Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirt der Schafe. Ihm öffnet der Türhüter, und die Schafe hören auf seine Stimme; er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus.
Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat, geht er ihnen voraus, und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme.
Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme des Fremden nicht kennen.
Dieses Gleichnis erzählte ihnen Jesus; aber sie verstanden nicht den Sinn dessen, was er ihnen gesagt hatte.
Weiter sagte Jesus zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen. Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört.
Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden.
Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.
Sr. Mag. Christine Rod MC
ist Regionalleiterin der Missionarinnen Christi für Deutschland und Österreich.
Wir bieten hier den Pfarren die Doppelseite des SONNTAG mit den Schriftstellen und dem Evangeliumskommentar zum Ausdruck als *pdf an.
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E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at