Durch Jesu Geist sind wir – du und ich – Teil dieses Liebesgeschehens, aber nicht nur für einen Moment. Sondern ganz – für immer!
Durch Jesu Geist sind wir – du und ich – Teil dieses Liebesgeschehens, aber nicht nur für einen Moment. Sondern ganz – für immer!
Andrea Geiger schreibt zum Evangelium zum 6. Sonntag der Osterzeit (21.5.2017)
zum Evangelium zum 6. Sonntag der Osterzeit nach Johannes 14, 15-21
Ein bisschen nerven mich diese Stellen aus dem Johannesevangelium schon – die große Abschiedsrede von Jesus aus der wir heute eine kleine Passage hören.
Irgendwie klingt das so wahnsinnig eindringlich: Jesus und sein Vater und die Rede vom Eins-sein. So vertraut, so intim. Auf der einen Seite wie frisch verliebt, auf der anderen Seite wie ein altes Ehepaar, wo man nur staunend daneben stehen kann und sich wundert, wie ist das möglich: So viel durchgemacht und sich gegenseitig so strahlend anschauend, annehmend, voller Würde, dankbar, respektvoll vor der Freiheit und Einzigartigkeit des anderen. Das ist Liebe! Absolut. Vollkommen. Ich in ihm. Er in mir. Seine Worte, seine Gebote, sein Handeln, sind mein Leben, ist das, das mich ausmacht, was mich prägt, meine DNA.
Und im Unterschied zu meinem menschlichen Horizont – Jesus öffnet diese Beziehung, diese Intimität für seine Jünger, für mich, für dich. Durch seinen Geist sind wir – du und ich – Teil dieses Liebesgeschehens, aber nicht nur für einen Moment. Sondern ganz – für immer!
Keine Waisen, weil Eltern irgendwann sterben. Keine Witwen, keine Witwer weil Ehepartner irgendwann sterben oder gehen. Nein. Unaufhörlich. Unstoppable. – Darf ich mich lieben lassen – von IHM. Und das heißt: Würde und Freiheit, Zärtlichkeit und Dankbarkeit, hinfallen dürfen und wieder aufstehen,… wenn ich auch nur einen Hauch davon erfahren habe, brauche ich nicht mehr zu lügen und zu betrügen, mich besser hinzustellen, zu töten und zu entehren.
Wenn ich ein klein wenig von dieser Liebe erfahren habe, kann ich mich selber annehmen, mich lieben und genau so auch andere lieben. Das möchte der Geist der Wahrheit in uns bewirken, der in unsere Herzen ausgegossen ist.
Jesus genießt nicht exklusiv die Liebe des Vaters. Sein Leben, alles, was er sagt, was er tut, was er betet, ist eine Einladung an uns, an jede und jeden, mich lieben zu lassen…
Jesus, ich danke dir, dass ich eins-sein darf mit dir und dem Vater, dass der Hl. Geist in mir wirkt und mich heilt von allen Verletzungen, die mich hindern zu lieben.
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten. Und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll. Es ist der Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt. Ihr aber kennt ihn, weil er bei euch bleibt und in euch sein wird.
Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen, sondern ich komme wieder zu euch.
Nur noch kurze Zeit, und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber seht mich, weil ich lebe und weil auch ihr leben werdet.
An jenem Tag werdet ihr erkennen: Ich bin in meinem Vater, ihr seid in mir und ich bin in euch.
Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer mich aber liebt, wird von meinem Vater geliebt werden und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.
Andrea Geiger
leitet die Stabstelle APG der Erzdiözese Wien.
Wir bieten hier den Pfarren die Doppelseite des SONNTAG mit den Schriftstellen und dem Evangeliumskommentar zum Ausdruck als *pdf an.
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