Das Reich Gottes setzt neue Maßstäbe: Es führt heraus aus fest gefahrenen Bahnen.
Das Reich Gottes setzt neue Maßstäbe: Es führt heraus aus fest gefahrenen Bahnen.
Andrea Geiger schreibt zum Evangelium zum 13. Sonntag im Jahreskreis (2.7.2017)
zum Evangelium zum 13. Sonntag im Jahreskreis nach Matthäus 10,37-42
Es soll so Abhängigkeiten geben, die tief in uns schlummern (oder durchaus auch sehr wach sein können) – Sehnsüchte nach Anerkennung, Wertschätzung, Dankbarkeit,…
Ein heikles Thema. Darüber mag ich nicht gern nachdenken, schon gar nicht darüber schreiben. Eigentlich möchte ich ein cooler Hecht sein: Schön (vor allem schlank), immer fröhlich, reich wäre auch noch fein, einige Dinge besonders gut können,…
- So Dinge halt für die Andere mich bewundern. Oder mir auf die Schultern klopfen und sagen, wie toll ich denn bin. Und selbst, wenn das alles nicht so ist, mag ich es schon sehr, wenn Leute sehen, was ich (für sie) tu. Und dann ordentlich dankbar sind und mir das auch zeigen (und am besten der ganzen Welt rundherum).
Dieses Evangelium ist echt „hardcore, hot stuff“. Erwischt. Weil mir Jesus direkt und nicht gerade sehr sensibel mitteilt – wenn ich ihm nachfolge, wenn ich in seinem Team bin, dann ist er das Maß aller Dinge. Christsein für Fortgeschrittene. Die Latte liegt ziemlich hoch.
Die Spielregel der Welt lautet „um zu“. Die Erfolgsregel Jesu lautet „einfach so“.
Mich tröstet und das gibt mir echt Auftrieb: „Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf..." Jesus setzt sich selber nicht nur auf eine Stufe mit dir und mir (so eine Sache auf Augenhöhe), er identifiziert sich total mit uns, die wir ihm nachfolgen: „Wenn du mit mir gehst, brauchst du nicht darauf zu achten, was die Anderen über dich denken, ob du eh gut ankommst, brauchst nicht das Lob und die Anerkennung der Anderen.
Halte deinen Blick nur auf mich. Lern von mir. Dann kannst du dein Kreuz tragen (und musst auch nicht ständig jammern deswegen). Dann bist du wirklich frei.
Und du kannst mit den Menschen, die dir begegnen, lachen und weinen, mitfühlen und für sie da sein… (aber nicht damit sie dich toll finden oder du geliebt wirst!) – einfach so. Du bist schon geliebt!“
Was für eine Zusage, unglaublich.
Ja, Herr, das hätte ich gern und auch noch ein bisschen mehr davon! Amen.
nach Matthäus 10, 37-42
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln:
Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig.
Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mit nachfolgt, ist meiner nicht würdig.
Wer das Leben gewinnen will, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen.
Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat.
Wer einen Propheten aufnimmt, weil er ein Prophet ist, wird den Lohn eines Propheten erhalten. Wer einen Gerechten aufnimmt, weil er ein Gerechter ist, wird den Lohn eines Gerechten erhalten.
Und wer einem von diesen Kleinen auch nur einen Becher frisches Wasser zu trinken gibt, weil es ein Jünger ist – amen, ich sage euch: Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen.
Andrea Geiger
leitet die Stabstelle APG der Erzdiözese Wien.
Wir bieten hier den Pfarren die Doppelseite des SONNTAG mit den Schriftstellen und dem Evangeliumskommentar zum Ausdruck als *pdf an.
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E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at