Ich muss nicht alles wissen, nicht alles schon erkannt und gleichsam fest im Griff haben, sondern ich darf lernen und nach und nach etwas von diesem Gott und seinem Reich begreifen.
Ich muss nicht alles wissen, nicht alles schon erkannt und gleichsam fest im Griff haben, sondern ich darf lernen und nach und nach etwas von diesem Gott und seinem Reich begreifen.
Sr. Mag. Christine Rod MC schreibt zum Evangelium zum 17. Sonntag im Jahreskreis (30.7.2017)
zum Evangelium zum 17. Sonntag im Jahreskreis 2017 Matthäus 13, 44-52
Ich bleibe bei diesem für mich ein wenig sperrigen Evangelium gleich einmal beim letzten Satz hängen: Wir sind Jünger und Jüngerinnen des Himmelreichs. Oder – wie es eigentlich im Text heißt – Schüler und Schülerinnen Gottes.
Als gläubiger Mensch gehe ich ein Leben lang in die Schule Jesu, der mit den Menschen und für uns Menschen den Traum von Gottes neuer Welt geträumt hat. Einen Traum, wohlgemerkt, in dem sich Wirklichkeiten in noch nicht fassbarer Weise zu zeigen pflegen, nicht ein Hirngespinst.
Ich bin und bleibe Schülerin. Ich muss nicht alles wissen, nicht alles schon erkannt und gleichsam fest im Griff haben, sondern ich darf lernen und nach und nach etwas von diesem Gott und seinem Reich begreifen.
Glaube ist immer wieder neu, Gott zeigt sich immer wieder neu in meinem Leben; Gott ist immer wieder neu für mich.
Das Evangelium spricht vom Suchen und vom Finden von Schätzen. Ich suche Gott und seine Gegenwart und sein Reich in meinem Leben, und immer wieder erlebe ich, wie Gott mich damit beschenkt, ihn und sinnvolles, geglücktes Leben zu finden. Große Schätze also.
Ich bin und bleibe suchend und lernend, und gleichzeitig bin ich schon lange im Glauben unterwegs, bin ich in gewisser Weise – gemeinsam mit vielen anderen – im Glauben und bei unserem Gott zuhause. Und so spricht es mich an, dass da im Text auch von einem Hausherrn, von einer Hausfrau die Rede ist, der oder die Altes und Neues hervorholen kann. Ja, ich habe auch schon eine lange, eine lebenslange, eine „alte“ Geschichte mit Gott, ich habe Lebens- und Glaubenserfahrung.
Ich greife nicht hilflos oder naiv nach etwas, das mir wie einer Ertrinkenden möglichst schnell Vertrauen und Halt gibt, sondern ich habe im Laufe meines Glaubenslebens auch gelernt, gute und schlechte Fische als solche zu erkennen, sie zu unterscheiden und sie auseinander zu sortieren.
Der Weg des Unterscheidens, des Suchens und Findens Gottes hat mich über die Jahre hinweg geprägt, hat mein Vertrauen ins Leben, in Gott und in das Reich Gottes genährt. Er hat mich zu einer „Hausfrau“ gemacht.
Auch in meinem Haus will Gott Wohnung nehmen. Auch mit mir will Gott sein Himmelreich bauen.
nach Matthäus 13, 44-52
In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge:
Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war. Ein Mann entdeckte ihn, grub ihn aber wieder ein. Und in seiner Freude verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte den Acker.
Auch ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte.Als er eine besonders wertvolle Perle fand, verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte sie.
Weiter ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Netz, das man ins Meer warf, um Fische aller Art zu fangen. Als es voll war, zogen es die Fischer ans Ufer; sie setzten sich, lasen die guten Fische aus und legten sie in Körbe, die schlechten aber warfen sie weg.
So wird es auch am Ende der Welt sein: Die Engel werden kommen und die Bösen von den Gerechten trennen und in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen.
Habt ihr das alles verstanden? Sie antworteten: Ja.
Da sagte er zu ihnen: Jeder Schriftgelehrte also, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, gleicht einem Hausherrn, der aus seinem reichen Vorrat Neues und Altes hervorholt.
Sr. Mag. Christine Rod MC
ist Regionalleiterin der Missionarinnen Christi für Deutschland und Österreich.
Wir bieten hier den Pfarren die Doppelseite des SONNTAG mit den Schriftstellen und dem Evangeliumskommentar zum Ausdruck als *pdf an.
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E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at