Es ist gut, dass wir hier sind – Es braucht solche „Gipfelerfahrungen“ des Besonderen, um dann die „Niederungen“ des Alltags wieder gut bestehen zu können. Den Gipfel können wir nicht mitnehmen: Es sind die Erfahrungen, die wir behalten.
Es ist gut, dass wir hier sind – Es braucht solche „Gipfelerfahrungen“ des Besonderen, um dann die „Niederungen“ des Alltags wieder gut bestehen zu können. Den Gipfel können wir nicht mitnehmen: Es sind die Erfahrungen, die wir behalten.
Gregor Jansen schreibt zum Evangelium zum Fest "Verklärung des Herrn" (6.8.2017)
(zum Evangelium zum Fest "Verklärung des Herrn - Matthäus 17, 1-9)
Auf einen hohen Berg ...
… führt Jesus im Evangelium vom Fest der Verklärung des Herrn, das auf diesen Sonntag fällt, seine Jünger. Es sind drei, die immer wieder aus dem Kreis der Zwölf hervorgehoben werden: Petrus, Jakobus und Johannes.
Sie erwartet eine ganz besondere Erfahrung, deren Bedeutung ihnen erst viel später, nach der Auferstehung, klar werden wird. Warum sind es nur diese drei und nicht alle Apostel oder gleich eine große Menschenmenge wie bei der Bergpredigt oder anderen Gelegenheiten?
Offenbar braucht manche Glaubenserfahrung einen diskreten Rahmen, ist ungeeignet für die große Zuschauermenge und bleibt vielen auch einfach unzugänglich.
Am Ort der Verklärung begegnen sie zwei anderen großen „Bergsteigern“ der Bibel: Mose und Elija hatten ihre intensivsten persönlichen Gottesbegegnungen auch in der Abgeschiedenheit eines Berggipfels. Mose am Sinai, als er abseits vom großen Lager der Israeliten allein am Berg die Gesetzestafeln empfängt, Elija als er allein am Horeb in der Höhle sitzt. Von ihnen sagt das Evangelium, dass sie „mit Jesus redeten“. Was sie sprechen, erfahren wir – und vermutlich auch die drei Jünger – nicht.
„Es ist gut, dass wir hier sind“ fasst Petrus sein Empfinden in Worte, gefolgt von dem zunächst etwas unbeholfen wirkenden Vorschlag, drei Hütten zu bauen. Vielleicht liegt hier ein Bezug zum jüdischen Laubhüttenfest Sukkot vor, das als Dank- und Freudenfest gefeiert wird und in Beziehung zur Wüstenwanderung des Volkes Israel gesetzt wird. Während des Exodus war das Volk in besonderer Weise auf die Führung und Hilfe Gottes angewiesen und lebte dadurch in einer großen Gottesnähe. Auch die leuchtende Wolke als Zeichen der Gegenwart des Herrn ist ein deutlicher Bezug zur Wolken- bzw. Feuersäule des Exodus.
Es ist gut, dass wir hier sind – diese Erfahrung machen viele hoffentlich in diesen Sommerwochen in ihrem Urlaub. Manche wird es dabei auch auf hohe Berge führen, andere in ferne Länder, an die Ufer von Seen und Meeren.
Es braucht solche „Gipfelerfahrungen“ des Besonderen, um dann die „Niederungen“ des Alltags wieder gut bestehen zu können. Denn nach dem Gipfel kommt der Abstieg. Wir können in den improvisierten Hütten nicht auf Dauer bleiben. Ein Bergführer hat mir einmal gesagt: Eine Bergtour endet nicht am Gipfel, sondern erst dann, wenn alle wieder gut ins Tal zurückgekehrt sind.
Den Gipfel können wir nicht mitnehmen: Es sind die Erfahrungen, die wir behalten.
Solche Erlebnisse, die zu wirklichen Erfahrungen werden, von denen wir sagen: „Gut, dass wir dort waren“, wünsche ich in diesen Sommertagen. Egal ob am Berg oder im Tal.
nach Matthäus 17, 1-9
In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg. Und er wurde vor ihren Augen verwandelt; sein Gesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden blendend weiß wie das Licht.
Da erschienen plötzlich vor ihren Augen Mose und Elija und redeten mit Jesus.
Und Petrus sagte zu ihm: Herr, es ist gut, dass wir hier sind. Wenn du willst, werde ich hier drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija.
Noch während er redete, warf eine leuchtende Wolke ihren Schatten auf sie, und aus der Wolke rief eine Stimme: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe; auf ihn sollt ihr hören.
Als die Jünger das hörten, bekamen sie große Angst und warfen sich mit dem Gesicht zu Boden. Da trat Jesus zu ihnen, fasste sie an und sagte: Steht auf, habt keine Angst! Und als sie aufblickten, sahen sie nur noch Jesus.
Während sie den Berg hinabstiegen, gebot ihnen Jesus: Erzählt niemand von dem, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist.
Dr. Gregor Jansen ist nach 10 Jahren bei der Jugendkirche Wien seit 2013 Moderator der Pfarre Breitenfeld.
Wir bieten hier den Pfarren die Doppelseite des SONNTAG mit den Schriftstellen und dem Evangeliumskommentar zum Ausdruck als *pdf an.
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