Der Geist Gottes gibt mir sein Licht und seine Freude. Als Kind Gottes darf ich Jesus meinen Bruder nennen, der mir Mut und Einsatzbereitschaft schenkt.
Der Geist Gottes gibt mir sein Licht und seine Freude. Als Kind Gottes darf ich Jesus meinen Bruder nennen, der mir Mut und Einsatzbereitschaft schenkt.
P. Walter Ludwig OCist schreibt in der Zeitung der Erzdiözese Wien "Der SONNTAG" zum Evangelium zum Fest „Taufe des Herrn“, 13. Jänner 2019
zum Evangelium zum Fest „Taufe des Herrn“. Lukas 3, 15-16.21-22
Bei der Betrachtung des Evangeliums haben mich diesmal schon die ersten Zeilen angesprochen: „Das Volk war voll Erwartung.“ Damit beschreibt der Evangelist die religiöse Grundstimmung der Umgebung von Johannes dem Täufer. Die Menschen erwarten sich die Erfahrung Gottes durch das Kommen des Messias.
Und was erwarte ich mir?
Was im Evangelium von der Taufe Jesu berichtet wird, das ereignet sich in jeder Taufe, auch wenn wir es mit den äußeren Sinnen nicht genauso wahrnehmen.
Auch in meiner Taufe hat sich der Himmel geöffnet, der Geist Gottes kam auf mich herab und Gott nannte mich sein geliebtes Kind, an dem er Wohlgefallen hat.
Manchmal spüre ich das. In einem festlichen Gottesdienst, im stillen Gebet, in einem geistlichen Gespräch: Da öffnet sich der Himmel; ich erkenne meine Beziehung zu Gott und stelle voll Staunen und Dankbarkeit fest, wie sehr Gott mein Leben prägt.
Der Geist Gottes gibt mir sein Licht und seine Freude. Als Kind Gottes darf ich Jesus meinen Bruder nennen, der mir Mut und Einsatzbereitschaft schenkt.
Was Jesus nach der Taufe begonnen hat, war ein geduldiger Weg hin zu den Menschen: Er beginnt zu predigen und durch Werke der Liebe die Menschen zu Gott zu bringen.
Alle sollen erfahren, dass wir mit Gott verwandt sind und Gott unseren Vater nennen dürfen, weil er uns an Kindes statt annimmt.
Die meisten von uns sind als Kinder getauft worden und haben diese beglückende Erfahrung des fließenden Wassers, der heilsbringenden Worte und des strahlenden Lichtes der Taufkerze nicht bewusst gemacht.
Wenn ich als Priester Schulkinder und Erwachsene zur Taufe begleiten darf, wird all das für die Taufbewerber und für die umgebende Gemeinde spürbarer: Ich erinnere mich an die Taufe eines jungen Mannes im vergangenen Jahr, an die Taufe von Schulkindern, an Erwachsenenfirmungen: Immer wieder erlebe ich bei solchen Ereignissen Freude und Bestätigung: Ja, die Erwartung, dass Gott unser Leben verändert, erfüllt sich.
Vielleicht könnte das meine gläubige Erwartung am Beginn dieses Jahres sein: nicht berufliche Erfolge und persönliche Erlebnisse, sondern Gottes Liebe, die Freude Jesu und das Wirken des Heiligen Geistes darf ich mir in den kommenden Monaten erwarten.
Dazu gehört die Grundhaltung Jesu, die uns in diesem Evangelium gezeigt wird: Jesus betet. Damit stellt er sich und sein Leben in das Licht Gottes.
Mein Neujahrsvorsatz könnte das sein: mehr und intensiver mit Jesus im Gebet verbunden sein. Dann folgt der Erwartung die Erfüllung: der Himmel öffnet sich in meinem Alltag, der Geist Gottes stärkt mein Leben mit seiner Freude und Gott sagt zu mir sein grundsätzliches Ja, wie damals in meiner Taufe.
nach Lukas 3, 15-16.21-22
Das Volk war voll Erwartung und alle überlegten im Herzen, ob Johannes nicht vielleicht selbst der Christus sei.
Doch Johannes gab ihnen allen zur Antwort: Ich taufe euch mit Wasser. Es kommt aber einer, der stärker ist als ich, und ich bin es nicht wert, ihm die Riemen der Sandalen zu lösen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.
Es geschah aber, dass sich zusammen mit dem ganzen Volk auch Jesus taufen ließ.
Und während er betete, öffnete sich der Himmel und der Heilige Geist kam sichtbar in Gestalt einer Taube auf ihn herab und eine Stimme aus dem Himmel sprach:
Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.
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P. Walter Ludwig OCist
Pfarrer und Prior der Stiftspfarre Wiener Neustadt-Neukloster.
Wir bieten hier den Pfarren die Doppelseite des SONNTAG mit den Schriftstellen und dem Evangeliumskommentar zum Ausdruck als *pdf an.
die Zeitung der Erzdiözese Wien
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