Wir sind heute die Verkünder des Reiches Gottes, die Boten Jesu. Unser Leben muss eine lebendige Werbung für Jesus sein.
Wir sind heute die Verkünder des Reiches Gottes, die Boten Jesu. Unser Leben muss eine lebendige Werbung für Jesus sein.
P. Walter Ludwig OCist schreibt in der Zeitung der Erzdiözese Wien "Der SONNTAG" seine Gedanken zum Evangelium zum 14. Sonntag im Jahreskreis (7.7.2019)
zum 14. Sonntag im Jahreskreis; Lukas 10, 1–12.17–20
mit Impuls - Inspiriert vom Evangelium
Man kann kaum durch die Stadt gehen, ohne Dutzende von Werbeplakaten zu sehen, die Sendungen im Fernsehen werden von Werbeblöcken unterbrochen, und immer wieder tauchen am PC Werbefenster für verschiedenste Produkte auf. Solch eine aufdringliche Werbung ist nicht unbedingt beliebt.
Und doch lassen wir uns alle von Werbung beeinflussen. Heute sendet Jesus seine Jünger auf eine Werbetour.
Jesus sendet 72 Jünger aus, die den Menschen das Reich Gottes ankündigen und sie dazu einladen, dieses Reich Gottes für ihr Leben anzunehmen. Das entscheidende Kennzeichen dieses Reiches ist der Friede.
Die Jünger gehen zu den Menschen, die für die Botschaft Jesu offen sind. Dort predigen sie, dort suchen sie die innige Gemeinschaft mit den Zuhörern, dorthin bringen sie als Zeichen des anbrechenden Gottesreiches Heilung und Frieden.
Die Jünger sollen auch erkennen, dass nicht sie im Mittelpunkt stehen, sondern dass sie Jesus den Weg ebnen sollen.
Das ist auch heute unsere Aufgabe als Christen. Wir alle sind die „72 Jünger“, die der Herr vorausschickt zu den Menschen, zu denen er selbst kommen will. Aus jedem Gottesdienst werden wir mit diesem Auftrag entlassen: „Gehet hin in Frieden!“
Wir sind heute die Verkünder des Reiches Gottes, die Boten Jesu. Unser Leben muss eine lebendige Werbung für Jesus sein.
Es ist doch erstaunlich, wie wenig von diesem Auftrag heute zu spüren ist. Vielleicht sind wir zu wenig selbstbewusst, vielleicht sind wir selbst vom Glauben an Christus zu wenig geprägt, vielleicht spüren wir selbst zu wenig vom Frieden, der uns verheißen ist. Jedenfalls machen wir durch unser Leben für alles Mögliche Werbung, aber nur wenig für Jesus und sein Reich.
Den Auftrag, die Frohe Botschaft zu verkünden, haben nicht nur die Priester und Diakone empfangen, sondern alle Christen in Taufe und Firmung. Wir sind Boten des Reiches Gottes durch unser Leben. Manchmal hat man den Eindruck, dass es uns fast peinlich ist, über den Glauben zu reden.
Was sagen wir über unser Vertrauen zu Gott, über die Freude an einem Sonntagsgottesdienst, über den Trost, den uns das Gebet bringt, über den Frieden, der aus dem Evangelium zu uns spricht? Auch wir selbst reden mit den Menschen oft nur über kirchenkritische Fragen und nicht über das, was uns trägt und hält.
So möchte ich Sie ermutigen: Lassen Sie sich von Jesus inspirieren! Es geht nicht in erster Linie ums Tun, sondern um die Einstellung. Gehen wir auf die Menschen unserer Umgebung mit einem Lächeln zu, mit einem Wort der Zuversicht, mit dem einfachen Satz: Ich werde für dich beten! (Und tun wir’s dann auch.)
Oder erzählen wir, was uns selbst im Gottesdienst Freude gemacht hat. Wir könnten sogar sagen: Ich nehme deine Anliegen und Sorgen am nächsten Sonntag in die Messe mit!
Wir erfüllen damit auch einen besonderen Auftrag von Papst Franziskus: An die Ränder zu gehen und einfach durch unser Sein etwas von der Gnade Jesu in die Welt zu tragen.
Unser Leben wird damit zu einer Sendung mit Produktplatzierung: Es ist das wertvollste „Produkt“, das uns Gott anvertraut: Sein Reich.
nach Lukas 10, 1–12.17–20
In jener Zeit suchte der Herr zweiundsiebzig andere aus und sandte sie zu zweit vor sich her in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte.
Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden!
Geht! Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe! Grüßt niemanden auf dem Weg!
Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als Erstes: Friede diesem Haus! Und wenn dort ein Sohn des Friedens wohnt, wird euer Friede auf ihm ruhen; andernfalls wird er zu euch zurückkehren.
Bleibt in diesem Haus, esst und trinkt, was man euch anbietet; denn wer arbeitet, ist seines Lohnes wert. Zieht nicht von einem Haus in ein anderes!
Wenn ihr in eine Stadt kommt und man euch aufnimmt, so esst, was man euch vorsetzt. Heilt die Kranken, die dort sind, und sagt ihnen: Das Reich Gottes ist euch nahe!
Wenn ihr aber in eine Stadt kommt, in der man euch nicht aufnimmt, dann geht auf die Straße hinaus und ruft: Selbst den Staub eurer Stadt, der an unseren Füßen klebt, lassen wir euch zurück; doch das sollt ihr wissen: Das Reich Gottes ist nahe. Ich sage euch: Sodom wird es an jenem Tag erträglicher ergehen als dieser Stadt.
Die Zweiundsiebzig kehrten zurück und sagten voller Freude: Herr, sogar die Dämonen sind uns in deinem Namen untertan.
Da sagte er zu ihnen: Ich sah den Satan wie einen Blitz aus dem Himmel fallen. Siehe, ich habe euch die Vollmacht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten und über die ganze Macht des Feindes. Nichts wird euch schaden können.
Doch freut euch nicht darüber, dass euch die Geister gehorchen, sondern freut euch darüber, dass eure Namen im Himmel verzeichnet sind!
Inspiriert vom Evangelium
Was im Glauben macht mir selbst Freude,
sodass ich es weitergeben möchte?
Wo erlebe ich den Frieden des Evangeliums?
Lebe ich, was ich glaube?
P. Walter Ludwig OCist
Pfarrer und Prior der Stiftspfarre Wiener Neustadt-Neukloster.
Kardinals Gedanken zum Evangelium
Wir bieten hier den Pfarren die Doppelseite des SONNTAG mit den Schriftstellen und dem Evangeliumskommentar zum Ausdruck als *pdf an.
weitere Informationen zu
E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at