Wir Menschen versuchen viele Dinge in Worte zu fassen, sei es im Gebet oder im gegenseitigen Mitteilen. Dabei machen wir die Erfahrung, dass es Dinge gibt, die man nicht in Worte fassen kann. Wie weit kann man Liebe in menschliche Worte fassen?
Wir Menschen versuchen viele Dinge in Worte zu fassen, sei es im Gebet oder im gegenseitigen Mitteilen. Dabei machen wir die Erfahrung, dass es Dinge gibt, die man nicht in Worte fassen kann. Wie weit kann man Liebe in menschliche Worte fassen?
Br. Günter Mayer SDB schreibt in der Zeitung der Erzdiözese Wien "Der SONNTAG" seine Gedanken zum Evangelium zum 2. Sonntag nach Weihnachten (5.Jänner 2020)
mit Impuls - Inspiriert vom Evangelium
zum 2. Sonntag nach Weihnachten; Johannes 1,1-18
Das heutige Sonntagsevangelium gehört sicherlich nicht zur leichtesten Kost der vier Evangelien. Der Prolog, wie er auch genannt wird, ist ein Ausdruck und Bekenntnis des göttlichen Wortes für die Menschheit. Der englische Theologe Michael Mullins schrieb einmal, dass der Prolog wie eine Ouvertüre eines großen musikalischen Werkes ist, die für Zuhörer eine tiefgreifende Auswirkung hat.
Am Beginn heißt es da: „Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott.“ Für Johannes beginnt das Heilsgeschehen nicht mit der Geburt Jesu, sondern er erinnert uns an den Schöpfungsbericht: „Im Anfang erschuf Gott Himmel und Erde“ (Genesis 1,1). Johannes geht noch viel weiter, er spricht nämlich nicht über den Anfang der Schöpfung, sondern über den absoluten Anfang. Das übersteigt das menschliche Denken.
Das Wort, das von Gott kommt, im Griechischen „Logos“ genannt, wird zum Urgrund alles Geschaffenen, und als letzter Akt wird Christus selber das fleischgewordene Wort Gottes. „Denn er ist vor aller Schöpfung und in ihm hat alles Bestand“ (Kol 1,17).
Er befindet sich seit dem Anfang in einer personalen Gemeinschaft mit Gott und dem Heiligen Geist. Er ist wesenhaft und wirklich wie Gott selbst. Deshalb beten wir im großen Glaubensbekenntnis: „Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott von wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesen mit dem Vater; durch ihn ist alles geschaffen“.
Wir Menschen versuchen viele Dinge in Worte zu fassen, sei es im Gebet oder im gegenseitigen Mitteilen. Dabei machen wir die Erfahrung, dass es Dinge gibt, die man nicht in Worte fassen kann. Wie weit kann man Liebe in menschliche Worte fassen?
Deshalb ist Gott zum menschgewordenen Logos geworden. Er hat sich selbst mitgeteilt, und so ist das Wort als seine grenzenlose Liebe für uns gedacht.
Darum ist Jesus Christus für uns zum Wegweiser zum Vater geworden. Der heilige Paulus schreibt: „Er hat uns aus Liebe im Voraus dazu bestimmt seine Söhne und Töchter zu werden durch Jesus Christus und zu ihm zu gelangen nach seinem gnädigen Willen, zum Lob seiner herrlichen Gnade“ (Eph 1,5).
Mit anderen Worten: Es gibt keine besonderen Bedingungen, es genügt, Ihn in mir aufzunehmen und zu glauben, dass mit der Geburt in Bethlehem Gott zu uns gekommen ist. Vielleicht schaut die Aufnahme Gottes bei jedem etwas anders aus, trotzdem sind wir miteinander verbunden, weil Er uns liebt.
nach Johannes 1,1-18
Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne es wurde nichts, was geworden ist.
In ihm war Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst.
Ein Mensch trat auf, von Gott gesandt; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen.
Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht.
Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Er war in der Welt und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht.
Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.
Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit geschaut, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.
Johannes legt Zeugnis für ihn ab und ruft: Dieser war es, über den ich gesagt habe: Er, der nach mir kommt, ist mir voraus, weil er vor mir war. Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, Gnade über Gnade.
Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus.
Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht.
Habe ich Momente in meinem Leben,
wo ich sagen kann, da wirkt Gott in mir?
Kann ich mit der Menschwerdung Gottes etwas anfangen,
oder sehe ich sie als Weihnachtsgeschichte mit Krippe und Stall?
Bei der Begegnung mit anderen Personen:
Bedenke ich meine Wortwahl oder lasse ich mich auf leere Worthülsen ein?
Br. Günter Mayer SDB
wirkte fast 18 Jahre lang als Missionar in Ghana, Westafrika, und leitet seit 2017 die
Don Bosco Mission Austria.
Wir bieten hier den Pfarren die Doppelseite des SONNTAG mit den Schriftstellen und dem Evangeliumskommentar zum Ausdruck als *pdf an.
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