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28.03.2020 · Glaube · Bibel

Auferweckung ist nicht gleich Auferstehung (Joh 11, 3-7.17.20-27.33b-45 )

Wenn Jesus von Auferstehung spricht, bedeutet es nicht, sein altes Leben zurückzubekommen, sondern ein neues, anderes Leben, das mit Jesus anbricht. 

Br. Günter Mayer SDB schreibt in der Zeitung der Erzdiözese Wien "Der SONNTAG" seine Gedanken zum Evangelium vom 7. Fastensonntag (29.3.2020)

 

Das Wort zur Schrift - meine Gedanken zum Evangelium

 

mit Impuls - Inspiriert vom Evangelium

 

zum 7. Fastensonntag; Johannes 11, 3-7.17.20-27.33b-45

 

Über den Tod redet man im Normalfall nicht gerne, und wenn man die Frage stellt, ob es ein Leben nach dem Tod gibt, sind die Meinungen unterschiedlich.
Manche Leute sagen: „Irgendetwas wird es schon geben.“ Man spürt dabei die Unsicherheit, wenn es um die Frage „Leben nach dem Tod?“ geht.

 

Man verdrängt gerne die Tatsache, dass der Tod ein Bestandteil des Menschseins ist.

 

Die Auferweckung des Lazarus von den Toten kann man als einen der Höhepunkte im öffentlichen Wirken von Jesus bezeichnen oder auch als eine Vorbereitung für seinen letzten Weg nach Jerusalem deuten, wo er gemeinsam mit den Aposteln das Paschafest feiern wird und wo der Hohe Rat den Entschluss fassen wird, ihn zu töten.


Im heutigen Evangelium ist viel von Martha die Rede, ebenso berichtet Lukas von ihr, wenn Jesus zu ihr sagt: „… du machst dir viele Sorgen und Mühen“ (Lk 10,41). Diesmal sind es nicht die häuslichen Sorgen, die sie plagen, sondern der Schmerz über den Tod ihres Bruders.

 

Mich beeindruckt der Dialog zwischen Jesus und Martha, wo Jesus ihr erläutert: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben“. Und bevor ein Zeichen von Jesu geschieht, kommt ihr Bekenntnis: „Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.“ Weil Jesus Maria und Martha liebte, erweckte er Lazarus von den Toten in sein altes Leben zurück. Eigentlich ist Jesus nicht gekommen, die Toten in ihr altes Leben zurückzuerwecken, damit sie später wieder eines natürlichen Todes sterben, das würde keinen Sinn ergeben.


Wenn Jesus von Auferstehung spricht, bedeutet es nicht, sein altes Leben zurückzubekommen, sondern ein neues, anderes Leben, das mit Jesus anbricht. 

 

Der Glauben besteht darin, sich Jesus Christus anzuvertrauen, der selbst die Auferstehung und das Leben ist. Ein Leben, das mit dem irdischen Tod nicht zu Ende ist. Die Frage Jesus an Martha geht auch an uns: „Glaubst du das“? Ja, das kann man nur mit dem Glauben verstehen, und es ist für uns ein Hoffnungszeichen, dass das wahre Leben bereits auf Erden beginnt, indem wir Jesus teilhaben lassen in unserem Leben und das durch die Taufe besiegelt ist.

 

Als Getaufte müssen wir nicht wie Lazarus herausgerufen werden, um Christus zu begegnen, sondern sind in die Christusbegegnung hineingestellt. Die bevorstehende Osternacht gibt uns die Gelegenheit, diese Freundschaft mit Christus zu vertiefen und zu erneuern.   

 

Evangelium

nach Johannes 11, 3-7.17.20-27.33b-45

 

In jener Zeit
sandten die Schwestern des Lazarus Jesus die Nachricht: Herr, dein Freund ist krank. Als Jesus das hörte, sagte er: Diese Krankheit wird nicht zum Tod führen, sondern dient der Verherrlichung Gottes: Durch sie soll der Sohn Gottes verherrlicht werden. Denn Jesus liebte Marta, ihre Schwester und Lazarus. Als er hörte, dass Lazarus krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er sich aufhielt. Danach sagte er zu den Jüngern: Lasst uns wieder nach Judäa gehen.


Als Jesus ankam, fand er Lazarus schon vier Tage im Grab liegen. Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Haus. Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben. Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen.

 

Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Letzten Tag. Jesus erwiderte ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das? Marta antwortete ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.


Jesus war im Innersten erregt und erschüttert. Er sagte: Wo habt ihr ihn bestattet? Sie antworteten ihm: Herr, komm und sieh! Da weinte Jesus. Die Juden sagten: Seht, wie lieb er ihn hatte! Einige aber sagten: Wenn er dem Blinden die Augen geöffnet hat, hätte er dann nicht auch verhindern können, dass dieser hier starb?

 

Da wurde Jesus wiederum innerlich erregt, und er ging zum Grab. Es war eine Höhle, die mit einem Stein verschlossen war. Jesus sagte: Nehmt den Stein weg! Marta, die Schwester des Verstorbenen, entgegnete ihm: Herr, er riecht aber schon, denn es ist bereits der vierte Tag.


Jesus sagte zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen? Da nahmen sie den Stein weg. Jesus aber erhob seine Augen und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich wusste, dass du mich immer erhörst; aber wegen der Menge, die um mich herum steht, habe ich es gesagt; denn sie sollen glauben, dass du mich gesandt hast.

 

Nachdem er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! Da kam der Verstorbene heraus; seine Füße und Hände waren mit Binden umwickelt, und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch verhüllt. Jesus sagte zu ihnen: Löst ihm die Binden, und lasst ihn weggehen!

 

Viele der Juden, die zu Maria gekommen waren und gesehen hatten, was Jesus getan hatte, kamen zum Glauben an ihn.

 

Impuls

Inspiriert vom Evangelium

 

Wie geht es mir dabei, wenn ich Schwerkranke und Sterbende besuche?
Bin ich auf so eine Begegnung vorbereitet oder schaue ich nur darauf, dass es schnell vorübergeht?

 

Wie weit habe ich mich mit dem Thema Leben nach dem Tod auseinandergesetzt?

Sehe ich die Auferstehung Jesu als ein Mirakel oder ist sie ein wichtiger Bestandteil meines Glaubens? 

 

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erstellt von: Der SONNTAG / Br. Günter Mayer SDB
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Weitere Informationen

Br. Günter Mayer SDB
wirkte fast 18 Jahre lang als Missionar in Ghana, Westafrika, und leitet seit 2017 die
Don Bosco Mission Austria.

 

"Das Wort zur Schrift"


 

Gedanken zum Evangelium


 

Wir bieten hier den Pfarren die Doppelseite des SONNTAG mit den Schriftstellen und dem Evangeliumskommentar zum Ausdruck als *pdf an.


 

weitere Informationen zu

 

Der SONNTAG
die Zeitung der Erzdiözese Wien
Stephansplatz 4/VI/DG
1010 Wien
T +43 (1) 512 60 63
F +43 (1) 512 60 63-3970

E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at

 
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