Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirt der Schafe. Ihm öffnet der Türhüter und die Schafe hören auf seine Stimme; er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus.
Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirt der Schafe. Ihm öffnet der Türhüter und die Schafe hören auf seine Stimme; er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus.
Barbara Ruml schreibt in der Zeitung der Erzdiözese Wien "Der SONNTAG" ihre Gedanken zum Evangelium zum 4. Sonntag der Osterzeit (3.5.2020)
mit Impuls - Inspiriert vom Evangelium
zum 4. Sonntag der Osterzeit; Johannes 10, 1–10
Der Geruch von frischem Heu, zufriedenes Kauen in Wärme und Geborgenheit. Plötzlich Stille. Das Kauen verstummt, die Köpfe heben sich. Nahende Schritte verraten, dass er schon bald in der Tür stehen wird. Er, der gute Hirte, der jedes Schaf bei seinem Namen kennt und einzeln mit seiner sanften Stimme ruft. Freudige Unruhe, ein Drängen hin zur Tür. Bis sie sich endlich öffnet, Er da ist und alle hinausführt.
Es geht los! Mit Bocksprüngen voraus, gemütlich hinterher, oder den Kopf am Hosenbein des Hirten reibend, hoffend auf eine Leckerei oder ein freundliches Wort. Und die ganz kleinen Lämmer, dicht gedrängt ans Mutterschaf. Auch das Herz des Hirten hüpft vor Freude. Alle Schafe sind da. Sie sind sicher in seiner Obhut. Und er kennt die guten Weideplätze.
Er ist dort, wo er hingehört. Zur rechten Zeit am rechten Ort. „Der Hirte will bei seinen Schafen sein“, hat Papst Franziskus vor kurzem (24. April 2020) in seiner Ansprache bei der Morgenmesse in der Casa Santa Marta gesagt. Und, dass es auf sein Herz ankommt.
Heute, am Sonntag des Guten Hirten, mitten in dieser Zeit der Krise, staune und danke ich, wie viele wunderbare Hirten wir haben. So schnell und auf so vielfältige, kreative Weise waren und sind unsere Priester bei ihrer Herde. Hl. Messen, Katechesen, Seelsorge und Gemeinschaft über verschiedenste Medien.
Nicht zuletzt das gemeinsame tägliche Rosenkranzgebet mit unseren Bischöfen, dessen befreiende Kraft die Geschichte unseres Landes zeigt und prägt. (www.radiomaria.at, täglich 18:20)
Trotzdem wächst unsere Sehnsucht, dass sich bald wieder alle Türen öffnen, wir Familie und Freunde treffen, gemeinsam Gottesdienst feiern und unsere gewohnten (Arbeits- und Schul-) Wege gehen können. Wir sehnen herbei, dass sich alles normalisiert und der Schaden so gering wie möglich ausfällt.
Doch Stopp! Suchen wir nicht die Schlupflöcher. Dort gehen nur Diebe und Räuber aus und ein, sagt uns das Evangelium. Bleiben wir noch. Gehen wir lieber auf „die innere Weide“.
Machen wir es wie die Apostel: Beten wir gemeinsam mit Maria hinter verschlossenen Türen! Gott wird eintreten. Der Heilige Geist wird kommen. Bald. Mit ihm Mut, neue Kraft. Die Türen werden sich öffnen. Wir werden neu ausgerüstet und so neu gesandt zu unseren Brüdern und Schwestern. Vielleicht auf ungeahnten Wegen, die der Herr im Stillen für uns vorbereitet hat. Harren wir noch aus! Es lohnt sich!
Und beten wir besonders um zahlreiche geistliche Berufungen. Darum bittet uns die Kirche am heutigen Sonntag. Jeder ist gerufen. Die Herde soll wachsen und braucht gute Hirten!
nach Johannes 10, 1–10
In jener Zeit sprach Jesus:
Amen, amen, ich sage euch: Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht, sondern anderswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber.
Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirt der Schafe. Ihm öffnet der Türhüter und die Schafe hören auf seine Stimme; er ruft
die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus.
Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat, geht er ihnen voraus und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme. Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme der Fremden nicht kennen.
Dieses Gleichnis erzählte ihnen Jesus; aber sie verstanden nicht den Sinn dessen, was er ihnen gesagt hatte. Weiter sagte Jesus zu ihnen:
Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen. Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört. Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden.
Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.
Wo habe ich in den letzten Tagen Gutes erlebt?
Ich will danken, dass hier Gott, der gute Hirte, selbst
an mir handelt.
Kenne ich den Klang der Schritte und die Stimme des Guten Hirten?
Ich will still werden, neu hinhören und mich von Ihm ansprechen,
rufen und führen lassen.
Was erlebe ich gerade in meinem Leben, das sich „wie ein Dieb oder ein Räuber“ anfühlt?
Ich will vertrauen, dass Gott, der Gute Hirte, bei mir ist, für mich kämpft und mich nicht verlässt.
Barbara Ruml
Moderatorin und Redakteurin bei Radio Maria
Wir bieten hier den Pfarren die Doppelseite des SONNTAG mit den Schriftstellen und dem Evangeliumskommentar zum Ausdruck als *pdf an.
weitere Informationen zu
E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at