Lassen wir uns nicht davon ablenken, wenn uns die Ernte für die wenigen Arbeiter zu groß scheint. Gott ist der Herr der Ernte. Er ist am Werk. Tun wir das Unsere dazu.
Lassen wir uns nicht davon ablenken, wenn uns die Ernte für die wenigen Arbeiter zu groß scheint. Gott ist der Herr der Ernte. Er ist am Werk. Tun wir das Unsere dazu.
Barbara Ruml schreibt in der Zeitung der Erzdiözese Wien "Der SONNTAG" ihre Gedanken zum Evangelium zum 11. Sonntag im Jahreskreis (14.6.2020)
mit Impuls - Inspiriert vom Evangelium
zum 11. Sonntag im Jahreskreis; Matthäus 9, 36 – 10, 8
Freut euch, der Alltag ist da! Weihnachten, Ostern und Pfingsten sind vorbei. Und auch der Dreifaltigkeitssonntag liegt hinter uns. Wir sind angekommen. Wo? Mitten im Leben. Mitten im Alltag. Liturgisch und auch in der Welt. Der Lockdown ist mehr oder weniger vorbei, die Türen sind offen. Die Welt wartet. Worauf? Auf Normalität! Auf das Evangelium – durch dich!
Aber es war doch auch irgendwie gemütlich zu Hause. So ohne Termine, ohne Erwartungen von außen. Zeit für die Familie, Zeit für Gott. Keine langen Wege. Kann das nicht noch ein wenig so bleiben? Kann das nicht auch ein wenig Normalität werden? Ja, kann es, teilweise.
Die guten Früchte sollen bleiben. Unser Herz wird sie im rechten Maß erkennen. Und zugleich auch, was „Normalität“ für uns Christen bedeutet: Gesandt zu sein! Von Gott zu den Menschen, die ihn noch nicht kennen.
Wir sind gesendet, gerade in diese Zeit hinein. Vieles wurde in den vergangenen Monaten unvermutet durchgeschüttelt und ordnet sich gerade neu. Aber wonach ordnet es sich? Was ist unsere Orientierung, was ist unsere Norm? Erschreckend groß klingt der Auftrag des Evangeliums, mit dem Jesus uns zu den Menschen sendet. So groß, dass ich fast versucht wäre, mir die Decke über den Kopf zu ziehen und meinen persönlichen Lockdown zu verlängern.
Aber wir sind nicht allein. Lassen wir uns ergreifen von diesem faszinierenden Geheimnis, Teil der Sendung Jesu zu sein. Seine Jünger. Gesandt, um das Reich Gottes zu verkünden. Gesandte an Christi statt, wie der Apostel Paulus schreibt. Wir haben Ihn, das Wort, aufgenommen, sein Erbarmen angenommen.
Wir sind ausgerüstet durch den Heiligen Geist. Jetzt will Gott durch uns zu den Menschen. Nehmen wir Seine Vollmacht in Anspruch. Die Wirkung wird eine gewaltige sein, sagt uns das Evangelium. In Seinem Namen Krankheiten und Leiden heilen, unreine Geister austreiben, Aussätzige rein machen und sogar Tote erwecken. Welch ein schöner, lebensspendender Auftrag! Das ist Kirche, das ist Mission, das ist unsere Identität.
Beginnen wir im Kleinen Großes. Fangen wir dort an, wohin wir gesät sind. Leben wir die Ordnung, die Normalität Gottes. Ein fester Wille zur Vergebung, ein Wort der Versöhnung, ein heilsamer Moment echter Aufmerksamkeit, ein ermutigendes Lächeln, ein Wort des Trostes, ein Gebet füreinander. Die Sendung ist gültig. Heute wie damals.
Bestärken und ermutigen wir uns gegenseitig, wenn wir müde oder träge geworden sind. Seien wir einander gute Hirten. Und lassen wir uns nicht davon ablenken, wenn uns die Ernte für die wenigen Arbeiter zu groß scheint.
Gott ist der Herr der Ernte. Er ist am Werk. Tun wir das Unsere dazu. Worauf wartest du noch?
nach Matthäus 9, 36 – 10, 8
In jener Zeit
als Jesus die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben. Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden!
Dann rief er seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen.
Die Namen der zwölf Apostel sind: an erster Stelle Simon, genannt Petrus, und sein Bruder Andreas, dann Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes, Philíppus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus, der Zöllner, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus, Simon Kananäus und Judas Iskáriot, der ihn ausgeliefert hat.
Diese Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: Geht nicht den Weg zu den Heiden und betretet keine Stadt der Samaríter, sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel!
Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe! Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus!
Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.
Was ist die kleinste liebevolle Tat,
die kleinste Geste, die ich heute tun kann?
Warte nicht, tu sie!
Was hält mich zurück, um neu hinaus zu gehen und das Reich Gottes zu verkünden?
Hab‘ keine Angst, Gott ist mit dir!
Welche gute Frucht aus der Krisenzeit möchte ich als neuen Bestandteil in mein Leben integrieren?
Sei ausdauernd! Es lohnt sich.
zurück zum Wort zur Schrift - meine Gedanken zum Evangelium
Barbara Ruml
Moderatorin und Redakteurin bei Radio Maria
Wir bieten hier den Pfarren die Doppelseite des SONNTAG mit den Schriftstellen und dem Evangeliumskommentar zum Ausdruck als *pdf an.
weitere Informationen zu
E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at