Was nützt die ganze wunderbare Sternkunde, die Kenntnis der Planeten und Galaxien, wenn sie uns nicht zum staunenden Dank an den Schöpfer dieses unfassbar großartigen Universums führt? Ohne Ihn wäre das alles eine endlos weite Wüste toter Materie.
Was nützt die ganze wunderbare Sternkunde, die Kenntnis der Planeten und Galaxien, wenn sie uns nicht zum staunenden Dank an den Schöpfer dieses unfassbar großartigen Universums führt? Ohne Ihn wäre das alles eine endlos weite Wüste toter Materie.
Gedanken von Kardinal Christoph Schönborn zum Evangelium vom 6. Jänner 2021.
Heuer steht das „Drei Königs-Fest“ unter einem besonderen Stern. Der dritte Lockdown greift stark in unser Leben ein. Was wartet noch alles auf uns? Da wäre man versucht, die Sterne zu befragen. Aber können sie uns wirklich etwas über die Zukunft sagen?
Die „Sterndeuter aus dem Osten“ haben in ihrer Heimat in Babylon, dem heutigen Irak, ein Himmelsphänomen betrachtet, das sie als den Stern eines neugeborenen Königs der Juden deuten. Deshalb machen sie sich auf die weite Reise, um dem neugeborenen König zu huldigen. Woher nahmen sie die Gewissheit, dass dieser Stern ihnen exakt diese Botschaft garantierte? Handelt es sich hier um eine schöne, fromme Legende? Oder steckt nicht doch ein historisch zuverlässiger Kern hinter der Geschichte mit dem „Stern von Bethlehem“?
In dieser Zeitung (Krone bunt vom 20.12.20) wie in anderen Medien wurde ausführlich über eine besondere Planetenkonstellation berichtet, die sich zur Wintersonnenwende, am 21. Dezember, ereignet hat. Die beiden Planeten Jupiter und Saturn kamen fast vollständig zur Deckung und waren wie ein heller Stern. Genau diese seltene Konstellation gab es bereits im Jahr 7 v. Chr., dem eigentlichen Geburtsjahr Jesu. Saturn galt als der Stern der Juden. Können also doch die Sterne dem Menschen Botschaften übermitteln? Vermischt sich da die Astronomie mit der Astrologie? Was ist noch Wissenschaft, was schon Aberglauben?
Mit der Bibel bin ich überzeugt, dass Gott „im Anfang Himmel und Erde erschaffen“ hat. Er hat der Natur ihre Ordnung und ihre Gesetze gegeben. Aber er bleibt der Herr aller seiner Werke. Sie bezeugen ihn als ihren Schöpfer. Nicht sie bestimmen unser Schicksal, sondern Er fügt alles in unserem Leben. So können auch Ereignisse in der Natur zur persönlichen Botschaft Gottes an den Einzelnen werden.
Als eine solche Botschaft haben die Sterndeuter des Ostens den Stern verstanden, den sie gesehen haben. Er hat sie schließlich nach Bethlehem geführt. Dort kam es zur Begegnung, die wohl für immer ihr Leben verändert hat: „Sie sahen das Kind und Maria, seine Mutter.“ Der Stern hat sie zum Kind, zu Christus geführt. Was nützt die ganze wunderbare Sternkunde, die Kenntnis der Planeten und Galaxien, wenn sie uns nicht zum staunenden Dank an den Schöpfer dieses unfassbar großartigen Universums führt? Ohne Ihn wäre das alles eine endlos weite Wüste toter Materie. Wie anders können wir die Gestirne sehen, wenn wir singen dürfen: „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“!
Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, siehe, da kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen.
Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem. Er ließ alle Hohepriester und Schriftgelehrten des Volkes zusammenkommen und erkundigte sich bei ihnen, wo der Christus geboren werden solle. Sie antworteten ihm: in Betlehem in Judäa; denn so steht es geschrieben bei dem Propheten: Du, Betlehem im Gebiet von Juda, bist keineswegs die unbedeutendste unter den führenden Städten von Juda; denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, der Hirt meines Volkes Israel.
Danach rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und ließ sich von ihnen genau sagen, wann der Stern erschienen war. Dann schickte er sie nach Betlehem und sagte: Geht und forscht sorgfältig nach dem Kind; und wenn ihr es gefunden habt, berichtet mir, damit auch ich hingehe und ihm huldige!
Nach diesen Worten des Königs machten sie sich auf den Weg. Und siehe, der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen. Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt. Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm.
Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar. Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land.