"Wenn du mit deinem Mund bekennst ‚Jesus Christus ist der Herr' und in deinem Herzen glaubst ‚Gott hat ihn von den Toten auferweckt', so wirst du gerettet werden", schreibt der Apostel Paulus im Römerbrief (10,9).
"Wenn du mit deinem Mund bekennst ‚Jesus Christus ist der Herr' und in deinem Herzen glaubst ‚Gott hat ihn von den Toten auferweckt', so wirst du gerettet werden", schreibt der Apostel Paulus im Römerbrief (10,9).
Der Glaube ist sinnlos, wenn Christus nicht wirklich von den Toten auferweckt ist. Und: Nicht nur der Mensch, sondern die ganze Schöpfung wird erlöst sein.
Kann der Glaube überhaupt sinnlos sein? Ja, für den Apostel Paulus schon, und zwar dann, wenn Christus nicht wirklich von den Toten auferweckt worden ist (so 1 Kor 15,17). Der Glaube an die Annahme des Lebens und Leidens Jesu durch Gott, indem dieser ihm ein ewiges Leben in himmlischer Herrlichkeit schenkt, gehört zu den unaufgebbaren Säulen christlicher Existenz. "Wenn du mit deinem Mund bekennst ‚Jesus Christus ist der Herr' und in deinem Herzen glaubst ‚Gott hat ihn von den Toten auferweckt', so wirst du gerettet werden", schreibt der Apostel im Römerbrief (10,9).
Die Glaubwürdigkeit der Auferstehung Jesu hängt für Paulus nicht an den Erzählungen vom leeren Grab (ob Paulus diese überhaupt kannte?), sondern an den Erscheinungen des Auferstandenen vor zahlreichen glaubwürdigen Zeugen, zu denen er schließlich auch sich selbst zählt (1 Kor 15,8). Das formelhafte Glaubenszeugnis von Jesu Tod und Auferstehung übernimmt er bereits von denen, die sich schon vor ihm zu Christus bekannt haben (1 Kor 15,3-5).
Jesu Auferweckung ist auch die Grundlage für unseren Glauben an ein Leben nach dem Tod (vgl. 1 Kor 15,20-22). Doch in Korinth konnte man sich nicht vorstellen, wie der Mensch weiterleben solle, wenn sein Körper offensichtlich im Grab verfault. Mit Vergleichen aus der Natur legt Paulus dar, dass der von Gott auferweckte Leib eben ein anderer sei als der irdische. Der erlöste Mensch bleibt zwar als Einheit von Geist und Leib erhalten, aber es handelt sich um eine verwandelte und verherrlichte Existenz bei Gott (vgl. 1 Kor 15,35-50).
Unterschiedlich sind die Aussagen des Paulus über den Beginn des neuen Lebens. Einerseits schreibt er im Philipperbrief: "Ich sehne mich danach, aufzubrechen und bei Christus zu sein" (Phil 1,23). Das klingt so, als würde er mit seiner Auferstehung in der Stunde seines Todes rechnen. Andererseits stellt er sich im ersten Brief an die Gemeinde von Thessalonike die Auferstehung der Toten erst bei der Wiederkunft Christi vor: "Der Herr selbst wird vom Himmel herabkommen, ... Zuerst werden die in Christus Verstorbenen auferstehen; dann werden wir, die Lebenden, ... zugleich mit ihnen auf den Wolken in die Luft entrückt, dem Herrn entgegen" (1 Thess 4,16f).
An einer anderen Stelle des gleichen Schreibens kommen übrigens die verstorbenen Christen bereits gemeinsam mit dem wiederkehrenden Jesus auf die Erde (3,13). Die Unterschiedlichkeit in den Aussagen und auch in der "Beschreibung" der Wiederkunft Christi zeigt uns, dass es sich hier um Bilder handelt, die letztlich unbeholfen versuchen, das eigentlich Unbeschreibliche in Worte zu fassen.
Schließlich ist in einer Zeit wachsenden Umweltbewusstseins ein weiterer Aspekt der paulinischen Sicht vom ewigen Leben bedeutsam: Nicht nur wir Menschen sind zur Herrlichkeit bei Gott berufen, sondern die ganze Schöpfung Gottes soll miterlöst und an der Ewigkeit bei Gott Anteil erhalten: "Die Schöpfung ist der Vergänglichkeit unterworfen, nicht aus eigenem Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat; aber zugleich gab er ihr Hoffnung: Auch die Schöpfung soll von der Sklaverei und Verlorenheit (im griechischen Original wörtlich: "von der Sklaverei der Vergänglichkeit") befreit werden zur Freiheit und Herrlichkeit der Kinder Gottes" (Röm 8,20f). Nicht nur der Mensch, sondern die ganze Schöpfung ist es wert, von Gott verewigt zu werden.
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