Im Jahr des Glaubens präsentiert die Erzdiözese Wien die Serie: "Wie ich zum Glauben kam." Frauen und Männer, Jung und Alt, erzählen von ihren Glaubenserfahrungen.
Religion und Glaube spielten in Helmut Hubenys Kindheit und Jugend keine große Rolle: "Ich hatte eine frohe, eine gute Kindheit, aber mir ist alles letztlich sinnlos vorgekommen. Ich habe dann Physik studiert, um zu erkennen, was die Welt im Innersten zusammen hält. In dieser Zeit hat ein guter Freund, Kurt, mich geduldig, über zwei Jahre lang überzeugt, einen Cursilio, einen Glaubenskurs zu besuchen.
Ich weiß noch genau, es war der 31. Jänner 1965, als ich in der Abenddämmerung in der Kapelle in St. Gabriel ein ganz tiefes Bild erlebt habe. Wie wenn sich trockene Becken plötzlich mit Wasser füllen, habe ich Ihn gesehen. Das ist ein Erlebnis, das mich mein ganzes Leben begleitet hat.
Ich bin in eine charismatische, lebendige Gemeinde aufgenommen worden und habe mich dort sehr glücklich gefühlt. Im Laufe der Jahre habe ich mitgekriegt, dass das nicht die ganze Kirche ist, sondern dass meine Kirche ein sehr bunter Tiergarten ist, mit sehr vielen verschiedenen Richtungen. Das hat mich auch in Krisen geführt, aber durch die Krisen bin ich, wo ich jetzt bin.
Wir waren drei junge Männer, Sepp, Christoph und ich, und sind inzwischen drei alte Männer, die sich immer noch jede Woche in Seinem Namen treffen. Das hat mich mein ganzes Leben hindurch getragen. Mein Leben ist zutiefst sinnvoll geworden durch das Vertrauen auf Christus.
Jetzt im Alter ist es leichter, die innere Freundschaft mit Ihm zu pflegen. Das ist es auch, was mich in dieser sehr spannungsreichen Kirche immer noch zu ihr stehen lässt. Wir lassen uns unsere Kirche nicht verderben, weder von denen, noch von denen. Darin sehe ich meinen Beitrag, die Spannungen mitzutragen und lebendig umzusetzen."