"Wir sind ein Wesen der Sehnsucht. Solange man diese letzte Begründung oder Geborgenheit in Gott nicht gefunden hat sucht man immer etwas. Dadurch dass ich zum Glauben gefunden habe ist diese letzte Geborgenheit da", so Schwester Deifel.
"Wir sind ein Wesen der Sehnsucht. Solange man diese letzte Begründung oder Geborgenheit in Gott nicht gefunden hat sucht man immer etwas. Dadurch dass ich zum Glauben gefunden habe ist diese letzte Geborgenheit da", so Schwester Deifel.
Die Dominikanerin Schwester Katharina Deifel ihre bewegte Glaubensgeschichte: "Ich war zwei Jahre lang überzeugte Atheistin."
Es seien einige Schritte gewesen, die sie zum Glauben geführt haben, erzählt die Dominikanerschwester Katharina Deifel. "Ich bin gutbürgerlich aufgewachsen, mir hat's an nichts gefehlt, außer an einer tieferen Sinngebung des Lebens. Ich bin dann an der Uni in die 68er Szene hinein geschlittert, war links, linker, am Linkesten und zwei Jahre lang überzeugte Atheistin."
Da sie aber ein sehr gründlicher Mensch sei habe sie während ihres Doktorratsstudiums der Philosophie Marx gelesen und gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Es war die Lektüre Kants und der "Kritik der reinen Vernunft" die ihr eine Vernunftreligion auf dem Stand der Aufklärung näher brachten. "Wenn ein Mann, der so klar denkt wie Kant, letztlich zur Annahme eines göttlichen Wesens, zur Annahme Gottes kommt, da muss was Wahres dran sein", so Schwester Katharina.
"Dann habe ich meinen Mann kennen gelernt, der war so richtig charmant katholisch und der hat mir den Rest gegeben, ich wurde katholisch. Wir waren sehr sehr glücklich miteinander, bis mein Mann relativ jung gestorben ist. Für mich die große Katastrophe meines Lebens. Da ist auch der Glauben etwas ins Wanken geraten, denn ich habe mir gedacht, wie kann ein guter Gott das zulassen, dass eine so glückliche Familie scheinbar zerstört wird.
Nach dem Tod meines Mannes konnte ich mir eine neue Ehe nicht vorstellen und habe doch etwas gesucht, wo ich wirklich konsequent Christentum leben kann und wie man sieht – ich bin in den Konvent der Dominikanerinnen eingetreten.
Warum die Dominikanerinnen? Weil es ein Verkündigungsorden ist und mich die Ordensidee fasziniert, dass ich nicht alleine den Weg des Glaubens gehe, sondern in der Verkündigung andere Menschen für den Glauben gewinnen kann und möchte. Wir sind ein Wesen der Sehnsucht. Solange man diese letzte Begründung oder Geborgenheit in Gott nicht gefunden hat sucht man immer etwas. Dadurch dass ich zum Glauben gefunden habe ist diese letzte Geborgenheit da. Man sehnt sich letztlich nach einer unendlichen Geborgenheit, unendlichen Liebe und das finde ich auf Erden nirgends, weil ich auf endlicher Ebene eine unendliche Sehnsucht nicht befriedigen kann.
Was nicht heißt dass man nicht auch wieder Zweifel hat, oder dass es nicht einzelne Ereignisse gibt, die einen sehr schmerzen, aber das verarbeitet man dann ganz anders, wenn man diese letzte Geborgenheit hat."
Die 29-Jährige Mutter Nina erzählt von ihrem Glaubensweg.
Das ehrlichste Gebet meines Lebens: Hilfe.