Ich wusste nicht, was dieses Christentum wirklich ist. Aber jetzt spüre ich es ganz intensiv.
Ich wusste nicht, was dieses Christentum wirklich ist. Aber jetzt spüre ich es ganz intensiv.
Diese Woche erzählt uns eine junge Frau aus dem Iran, wie es ist, aufzuwachsen, ohne zu wissen, was das Christentum wirklich ist. Trotzdem hat Gott sie bei ihrem ersten Besuch in einer Kirche so tief berührt, dass sich ihr ganzes Leben verändert hat. Aus Sicherheitsgründen haben wir ihre Geschichte anonymisiert und ihren Namen verändert, denn für Konvertiten aus Ländern wie dem Iran, Afghanistan oder Pakistan kann es sogar hier in Österreich mitten in Europa gefährlich sein.
Gott hat mich auf dem Weg bis hierher nach Österreich begleitet. Hier konnte ich das erste Mal in eine Kirche gehen, hier bin ich Christin geworden und jetzt diene ich Gott. Das ist wunderbar, das ist ein sehr schöner Weg“, erzählt Jasmin (Name von der Redaktion geändert) strahlend bei unserem Gespräch.
Die gebürtige Iranerin wuchs auf, ohne von Bibel, Kirche oder Christentum erzählt bekommen zu haben. Erst als junge Erwachsene kam sie das erste Mal mit anderen Glaubensgemeinschaften in Kontakt. Eine Kirche konnte Jasmin im Iran aber nie besuchen. „Die Polizei macht regelmäßig Razzien in den Kirchen und alle Menschen, die keine Christen sind und in der Kirche angetroffen werden, werden verhaftet. Christen haben im Iran immer Probleme“, berichtet sie.
„Ich wollte nie ins Ausland. Ich habe von der Früh bis zehn am Abend unterrichtet und am Wochenende in einem Chor gesungen. Ich war sehr beschäftigt und wollte auch nie weg von meiner Familie.“ Trotzdem ließ sie sich gegen den Willen ihrer Familie von einem Freund überreden, nach Europa zu gehen, um hier weiter zu studieren. Es sei nicht einfach gewesen, aber es kamen immer Menschen, die ihr geholfen haben, diesen Weg zu gehen.
„Dann war ich in Österreich und hörte zum ersten Mal, dass es eine persische Gemeinde gibt. Ich wusste das gar nicht“, so Jasmin. Sie war aber auch neugierig, schließlich hatte sie noch nie eine Kirche betreten und hatte keine Ahnung, was dort passiert. „Ich wusste nicht, was dieses Christentum wirklich ist. Aber als ich hier in einer Kirche war, habe ich es ganz tief gespürt. Ich habe danach viel gelesen und gelernt. Ich gehe jeden Tag mit Gott, bin in Verbindung mit ihm. Ohne Gott geht es nicht mehr.“
Sie sprach mit dem Pfarrer. „Ich habe gesagt, ich will diese Bibelkurse, die Alphakurse machen, damit ich das Christentum besser kennenlernen kann.“ Die Bibel ist Jasmin sehr wichtig. „Jedes Mal, wenn ich die Bibel lese, finde ich etwas anderes, das mich bewegt. Es geht immer tiefer und tiefer. Es braucht Zeit und Übung, die Bibel zu verstehen. Ich übe jeden Tag.“
In Jasmin festigte sich der Wunsch hierzubleiben und als Musikerin in der Kirche zu dienen: „Ich will dienen, Menschen helfen, zum Glauben zu finden. Das liebe ich“, sagt sie. Viel Geld für ihre Arbeit bekommt sie nicht, aber das stört sie nicht. „Wenn ich in der Kirche singen kann, ist es wie ein Spiegel. Gott hat uns seine Liebe geschenkt und wir reflektieren das zurück. Wenn ich singe, habe ich das Gefühl der Liebe, die Gott mir gibt, das gebe ich voller Dank zurück. Ich preise mit ganzem Herzen. Wenn ich singe, ist es wie ein Gebet.“
Jasmin ist überzeugt, dass Gott sie auf ihrem Weg nach Österreich geführt hat. „Alles, was mir passiert ist, wollte ich zuerst nicht. Ich wollte nicht nach Österreich kommen, ich wollte nicht zur Kirche gehen. Es ist alles passiert, es war ein Weg, der genau für mich gemacht war.“
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
eigentlich hätten wir an dieser Stelle einen Videohinweis geben wollen. Denn wie Sie in
den vergangenen Wochen vielleicht festgestellt haben, gibt es von den portraitierten Menschen und ihren Glaubenszeugnissen immer auch ein Video auf der Homepage der Erzdiözese Wien .
Das wäre an sich auch für das Glaubenszeugnis der Iranerin geplant gewesen, das sie auf dieser Seite lesen.
Wir haben nach Rücksprache aber beschlossen, das Video nicht zu veröffentlichen, um ihre Sicherheit und die Sicherheit ihrer Familie nicht zu gefährden.
Aus demselben Grund haben wir die Anonymität auch im Beitrag gewahrt, indem wir ihren Namen geändert haben und sie nicht zeigen.
Michael Ausserer
Die 29-Jährige Mutter Nina erzählt von ihrem Glaubensweg.
Hilfeschrei nach Gott - Stefans Glaubensweg
Schwester Katharina Deifel kam über ihren Mann zum katholischen Glauben.
Das ehrlichste Gebet meines Lebens: Hilfe.
Weitere Videos: Wie ich (wieder) zum Glauben kam
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