Therese Korherr: „Wegen meines Alters spreche ich aus Erfahrung: Gott ist immer da. Man muss ihm vertrauen, viel beten und oft Danke sagen.“
Therese Korherr: „Wegen meines Alters spreche ich aus Erfahrung: Gott ist immer da. Man muss ihm vertrauen, viel beten und oft Danke sagen.“
Therese Korherr ist 76 Jahre alt. Vor Kurzem ist ihr Mann gestorben, mit dem sie 50 Jahre lang glücklich verheiratet war. Doch anstatt in der Trauer zu verharren, blickt sie voller Energie, Lebensfreude und Gottvertrauen in die Zukunft. Das schöne Glaubenzeugnis einer außergewöhnlichen Frau.
Die positive Energie von Therese ist ansteckend. Voller Stolz erzählt sie von ihren drei erwachsenen und erfolgreichen Kinder und darüber, dass ihr 14-jähriger Enkel bald gefirmt wird.
„Bereits als junge Mutter spürte ich, dass es mir gelingt, meinen Kindern den Glauben zu vermitteln. Sie sind heute allesamt wunderbare und anständige Menschen und sie haben einen starken Glauben“, sagt die 76-Jährige im Interview mit dem SONNTAG.
Auch sie selbst ist stark im Glauben verankert und beteiligt sich aktiv in ihrer Pfarre „Zum Guten Hirten im Steinfeld“. Sie trägt dort das Pfarrblatt aus und hat in den vergangenen Jahren Menschen in Krankenhäusern oft Briefe des Pfarrers gebracht. „Der Glaube ist für mich mein Ein und Alles, das wissen auch alle.
Schon mein ganzes Leben lang habe ich Gott vertraut und mein Leben in seine Hände gelegt. Es ist noch kein Sonntag vergangen, an dem ich nicht in der Kirche war. Bis vor Kurzem gemeinsam mit meinem Mann – und jetzt halt alleine“, sagt Therese Korherr über ihren Glauben.
Ihr Mann ist im November gestorben. Die beiden waren genau 50 Jahre lang verheiratet: „Mein Sohn sagt immer zu mir, dass ich nicht traurig sein soll. Ich soll stattdessen glücklich sein, dass Gott uns so viele wunderbare gemeinsame Jahre geschenkt hat. Und damit hat er Recht. Ich bin Gott unglaublich dankbar. Mein Mann hat nie viel gesprochen, aber der Glaube hat uns über all die Zeit immer verbunden. Das war unsere gemeinsame Basis.“
Die Anwesenheit ihres Mannes spürt Theres Korherr noch immer: „Innerlich rede ich mit ihm, als ob er immer noch da wäre. Und eigentlich ist er ja immer noch da, in meinem Herzen und in meinem Alltag. Ich bin fest überzeugt davon, dass der Tod der Anfang von einem neuen noch viel schöneren Leben mit Gott ist. Und wenn meine Zeit einmal kommen wird, weiß ich, dass ich meinen Mann, meine Mutter und alle anderen lieben Menschen wieder sehen werde. Deshalb werde ich sagen: Herrgott – hier bin ich“, sagt Korherr voller Gottvertrauen. Fügt aber gleichzeitig schmunzelnd hinzu, dass das hoffentlich noch „eine Zeit lang dauern wird, bis es soweit sein wird“.
Und zurecht: Denn Korherr ist rüstig, blitzgescheit und aktiv. Sie hat viele Freunde, betreut den Umbau der Wohnung ihres Sohnes in Wien und kontrolliert regelmäßig die Fortschritte auf der Baustelle. Gleichzeitig kümmert sie sich um das eigene Haus und den Garten in Niederösterreich.
Und sie schmiedet Pläne für die Zukunft. Ihr ältester Sohn wird demnächst beruflich von Tokio nach Tel Aviv versetzt. Mit ihm möchte sie gemeinsam eine Reise nach Jerusalem unternehmen: „Ich möchte dort spazieren gehen, wo Gott gegangen ist. Das wird wunderbar und ich freue mich schon ungemein darauf. Was für ein erhabenes Gefühl wird das sein.“
Mit ihrem Glaubenszeugnis im SONNTAG möchte Therese Korherr vor allem werdenden Müttern Mut machen: „Als ich damals eine junge Zahnarztassistentin war, wollte mein Chef, dass ich mein erstes Kind abtreibe, damit ich beruflich keinen Rückschritt erlebe. Ich habe mich aber bewusst für das Kind entschieden und bin unglaublich dankbar. Auch wenn man als Jungeltern oft Sorgen hat – es wird alles gut gehen.“
Außerdem möchte Therese generell Mut machen und Freude am Glauben vermitteln: „Wegen meines Alters spreche ich aus Erfahrung: Gott ist immer da. Man muss ihm vertrauen, viel beten und oft Danke sagen.“