Michael Koblinger mit Sabine und mit Sabine und seinen drei Kindern im Mai 2016. „Ich war in der Pubertät weit entfernt vom Glauben und in Wahrheit weit entfernt vom Leben, sagt Michael Koblinger.
Michael Koblinger mit Sabine und mit Sabine und seinen drei Kindern im Mai 2016. „Ich war in der Pubertät weit entfernt vom Glauben und in Wahrheit weit entfernt vom Leben, sagt Michael Koblinger.
Michael Koblinger ist ein glücklicher Familienvater. Er ist verheiratet und hat drei Kinder. Der 37-jährige Niederösterreicher steht mit beiden Beinen fest im Leben. Doch das war nicht immer so. Denn als Jugendlicher nahm Michael Drogen und er lebte perspektivlos – bis er zum Glauben fand.
Michael lächelt stolz in die Kamera. Neben ihm stehen seine Frau Sabine und seine drei Kinder. Weiter unten auf der Seite sieht man Michael als blondgefärbten Teenager. Zwischen diesen beiden Fotos liegen mehr als 20 Jahre und eine unglaubliche Lebens- und Glaubensgeschichte.
„Ich war in der Pubertät weit entfernt vom Glauben und in Wahrheit weit entfernt vom Leben. Ich nahm Drogen – habe alles durchprobiert. Von Heroin über Kokain, aber vor allem Partydrogen“, sagt Michael ganz offen. „Ich wollte nichts leisten, sondern hatte nur Partymachen im Kopf. Deshalb habe ich dann auch die Schule abgebrochen und wusste überhaupt nicht, was ich mit meinem Leben anfangen sollte.“
Wenn man mit Michael heute spricht, kann man sich das gar nicht mehr vorstellen. Denn er steht besonnen und gefestigt vor einem und strahlt dabei eine unglaubliche Freundlichkeit aus. Er erzählt stolz, dass seine Frau wieder schwanger ist und somit das vierte Kind - ein Nachzügler - unterwegs ist. Mit Frau, Kindern und einer Katze lebt er in einem schönen Haus mit Garten.
„Heute weiß ich, dass ich das Gott zu verdanken habe. Er hat mein Leben gerettet“, sagt Michael mit fester Überzeugung im Interview mit dem SONNTAG. „Mein Vater hat mich schon als kleines Kind immer in die Messe mitgenommen.
Er ist einer der gläubigsten Menschen, die ich kenne. Als ich dann als Jugendlicher auf die schiefe Bahn geraten bin, hat mein Vater Tag und Nacht für mich gebetet. Und Gott hat ihn offensichtlich erhört – Jesus hat mich da außi geholt und er hat mir die Sabine über den Weg geschickt.“
Michael lernte Sabine mit 16 Jahren beim Fortgehen kennen. Als sie vier Jahre danach schwanger wurde, zog sich Michael vom Partyleben zurück und übernahm als Vater Verantwortung: „Plötzlich spürte ich, dass ich für meinen Buben und für Sabine verantwortlich bin. Deshalb habe ich mit den Drogen aufgehört und habe mein Leben von einem Tag auf den anderen in den Griff bekommen.“
Michael hat bei der Post zu arbeiten angefangen und war 15 Jahre lang Briefträger. Er hat in Perchtoldsdorf ein Haus gemietet, in dem er und seine Familie bis heute wohnen. Trotzdem spielte Glaube und Religion im Leben der Jungfamilie noch keine große Rolle: „Bis 2014 haben wir so dahingelebt.
Aber Gott war trotz alledem nicht wirklich in meinem Leben präsent. Ich habe nicht verstanden, wie mein Vater so viel Zeit in seinen Glauben investieren konnte. Doch heute verstehe ich es endlich.“
Ausschlaggebend war ein Glaubensvideo, das sich Michael im Internet angesehen hat. Darin hat ein türkischer Christ über das Evangelium gesprochen: „Ein schlimmer Finger, der die Hälfte seines Lebens im Gefängnis verbracht hat und dem Jesus im Gefängnis erschienen ist. Seitdem verkündet er aktiv das Evangelium.
Dieser Typ hat mich voll fasziniert, vielleicht weil er mich ein wenig an mich selbst als Jugendlicher erinnert hat“, sagt Michael über diesen entscheidenenden Moment in seinem Leben: „Genau diesen Typen habe ich gebraucht. Plötzlich war mir alles klar – mit einem Mal! Ich habe das Video gesehen und konnte Tag und Nacht nur mehr an Gott denken.
Seitdem habe ich begonnen, mit Frau und Kindern in die Kirche zu gehen, wir haben die kirchliche Hochzeit nachgeholt und ich habe eine Lehre als Schlosser begonnen, um auch beruflich meinen Traumjob zu verwirklichen. Ich beteilige mich nun auch aktiv am Glaubensleben.“
Michael ist in der Pfarre Reindorf beheimatet und leitet Kleingruppen in Alpha-Glaubenskursen in Wien. Stolz bringt er es auf den Punkt: „Das Gefühl, dass in meinem Leben irgendetwas fehlt, ist komplett weg. Es ist so, als ob ich in die Fußstapfen meines Vaters trete. Jetzt bin ich der, der für meine Familie betet. Ich möchte es ihm gleichtun und den Glauben weitergeben.“
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