Mit der Geburt seines Sohnes Michael hat Peter Vavra wieder verstärkt eine Bindung zu
Gott aufgebaut. In seiner Leukämieerkrankung hilft ihm immer wieder das Gebet.
Mit der Geburt seines Sohnes Michael hat Peter Vavra wieder verstärkt eine Bindung zu
Gott aufgebaut. In seiner Leukämieerkrankung hilft ihm immer wieder das Gebet.
Dass er noch lebt, ist für Peter Vavra ein wahres Wunder. Wem er dies zu verdanken hat, ist ihm ganz klar: seinem Herrgott.
Diagnose vom März 2014: akute myeloische Leukämie. „20 Prozent Überlebenschance hat man mir gegeben“, erzählt der 69-jährige Peter Vavra. „Bei der Therapie müssen in den ersten drei Monaten die Blutwerte auf Null heruntergefahren werden und dann steigen sie wieder. Bei mir sind sie diese drei Monate nicht gestiegen.
Der Tod ist immer näher und näher gekommen. An manchen Tagen bin ich von 8 Uhr früh bis 9 Uhr abends an Infusionen angeschlossen gewesen. und habe auf das Kreuz an der Wand geschaut“.
Eines Abends im Krankenbett hat er dann mit Gott ein Zwiegespräch geführt. „Ich habe ihn aufgefordert, mich nicht hier liegen zu lassen, sondern mich zu unterstützen. Für mich war dann die Erlösung, dass er mich erhört hat, dass es einen Tag besser geworden ist. Ich habe mir gedacht, es ist doch nicht umsonst.“
Peter Vavra ist felsenfest überzeugt, dass Gott ihm in der schwersten Stunde seines Lebens, als man nicht wusste, wie es mit ihm weitergeht, geholfen hat. „Er hat mir den richtigen Arzt geschickt. Dieser hat sich über alle medizinische Grenzen hinweggesetzt und hat gesagt: ‚Jetzt machen wir noch die Ganzkörpertherapie.‘ Ich bin zuvor zweimal der Kontrollärztin vorgeführt worden. Die Transplantation wurde abgelehnt, ich wurde schon abgeschrieben. Unterm Strich wurde gesagt: ‚Der stirbt ja eh.‘“
Doch Vavra hat weiterhin intensiv mit Gott gesprochen, als ob er vor ihm stehen würde, und ihm wurde wieder geholfen. „Normalerweise müssen Sie Monate warten, bis Sie einen Knochenmarkspender finden. Ich bin zwei oder drei Tage vorher auf die Spenderliste gesetzt worden, drei Tage später hatte ich einen eins zu eins passenden hundertprozentigen Spender. Das Resultat: Ich sitze heute da. Ich habe genug Kollegen im AKH kennengelernt, 10 oder 12, die auch gewartet und nichts bekommen haben.“
Was ihn wirklich erschüttert, dass viele seiner Spitalsfreunde verstorben sind. „Menschen erhalten eine Knochenmarktransplantation, aber die Leukämie ist stärker.“ Der Tod von Gerhard war für ihn sehr schmerzlich. „Er wurde transplantiert, nach drei Wochen war er tot. Das ist mir nahe gegangen. Du machst die Tür auf und statt dem Gerhard schaut das Totentuch raus.
Das waren dann Situationen, in denen ich mich intensiv mit dem Gebet beschäftigt habe. Der Abschluss des Gebets war immer: ‚Gott, allmächtiger Vater, beschütze unsere heilige römisch-katholische Kirche, unseren Papst, alle, die mit der Kirche zu tun haben.‘“ Peter Vavra hat die Erfahrung gemacht, dass das Gebet helfen kann. „Man sagt nicht umsonst, der Glaube kann Berge versetzen. Wenn sich jemand meine Befunde ansieht, sagt er: ‚Das hast du alles überlebt?‘ Ich schlucke heute noch 30 Pulver, das sind Mörderhammer-Medikamente.“
Gehadert hat er mit Gott nicht, versichert Vavra. „Manchmal sage ich, Herrgott, hast du auf mich vergessen? Jetzt hast du mir schon so weit geholfen, so helfe mir den Rest auch noch. Das ist eine reine persönliche Zwiesprache. Ich kann mich bei jemanden anklammern. Wenn ich das kann, auch wenn ich eine beidseitige Augenoperation oder einen Bauchdeckenbruch habe, komme ich über die Runden.“ Er gibt nicht auf, auch wenn er nach wie vor sogenannte Photopherese-Behandlungen über sich ergehen lassen muss. „Blut wird meinem Körper entnommen, dieses wird mit chemischen Mitteln aufbereitet und durch Infusionen gelangt es wieder in meinen Körper. “
Eine Wandlung zum verstärkten Glauben an Gott hat er bereits in 1980er Jahren erfahren. „Die Ärzte haben meiner Frau gesagt, sie könne keine Kinder bekommen, und dann wurde uns doch 1989 unser strammer Bub Michael geboren. Da habe ich Danke zum Herrgott gesagt. Ab dann habe ich eine Bindung zu ihm aufgebaut. Seit der Leukämieerkrankung bin ich aber noch mehr überzeugt davon, dass es den Herrgott gibt.“
Peter Vavra hat bei seinem langen Spitalsaufenthalt vom Krankenbett aus auf das Kreuz geschaut.
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