In den Ferien genießt Maria Pichler viel freie Zeit. Auch die Zeit, die sie sich in der Hauskapelle für Jesus nehmen kann. Denn er hat einen festen Platz in ihrem Leben.
In den Ferien genießt Maria Pichler viel freie Zeit. Auch die Zeit, die sie sich in der Hauskapelle für Jesus nehmen kann. Denn er hat einen festen Platz in ihrem Leben.
Sie ist 15, brennt für Jesus und lacht gerne: Maria Pichler sagt über sich selbst, dass sie eine „richtige Frohnatur“ ist. Ob mit anderen Jugendlichen bei einem Gebetsabend, in der Sonntagsmesse oder einfach ganz alleine in einer stillen Anbetung: Maria genießt ihre Beziehung mit Jesus.
Sie hat die Augen geschlossen. Und lächelt. Das Sonnenlicht erhellt den kleinen Raum. Maria sitzt an ihrem Lieblingsort: zu Hause in der familieneigenen Kapelle. Eine Gitarre lehnt an der Wand, ein Kachelofen im einen Eck des Raums, Gebetshocker im anderen. Ein schlichter, hölzerner Tabernakel bildet das Zentrum der Kapelle in dem Einfamilienhaus in Wiener Neustadt. „Jesus gehört einfach zu meinem Leben dazu. Das ist etwas Wunderschönes“, sagt die 15-jährige Maria Pichler.
Ihr christlicher Glaube hat sie seit ihrer frühesten Kindheit geprägt: „Ich bin mit Jesus aufgewachsen“, sagt Maria. Ihr Vater hat Theologie und Psychotherapie studiert, die Mutter war auch schon immer tief in der Kirche verwurzelt. „Seit ich ein halbes Jahr alt bin, fahren wir zu den Familientreffen in Pöllau und den Familiennachmittagen der Gemeinschaft Immaculata in Mödling.“
Jeden Tag vor dem Schlafengehen segnen sie sich gegenseitig: Marias Eltern und die drei Geschwister Maria, Johannes und Agnes. Sie beten täglich gemeinsam. Marias Lieblingsbibelstelle ist aus dem Buch der Psalmen: „Ich bin zur Ruhe gekommen, mein Herz ist zufrieden und still. Wie ein kleines Kind in den Armen seiner Mutter, so ruhig und geborgen bin ich bei dir.“ Stundenlang könnte sie über diese Worte nachdenken, erzählt sie. „Ich glaube, so sollten wir beten und uns in die Arme von unserem himmlischen Vater kuscheln.“
Maria öffnet ihre Augen. Die Kapelle ist für sie ein Rückzugsort, eine Oase: „Ich kann die Türe zumachen. Es kommt kein Lärm herein. Jesus ist da und ich bin da.“ Gerade wenn sie von den Hausübungen oder vom Lernen eine Pause braucht, kommt sie gerne hierher.
Mit 11 hatte Maria ein besonderes Erlebnis: „Da hat meine Beziehung mit Jesus so richtig begonnen.“ Sie war auf einer Wallfahrt mit 70 anderen Kindern in Wadowice in Polen, dem Geburtsort von Papst Johannes Paul II. An einem gemeinsamen Gebetsabend beichtete sie in jenem Beichtstuhl, in dem der junge Karol Wojtyla immer gebeichtet hat: „Es war eine wunderschöne Beichte. Das hatte ich davor oder danach nie. Mir ist so vieles aufgegangen. Es war unglaublich befreiend.“
Die anschließende Anbetung hat ihre Beziehung zu Gott von Grund auf geändert. Gemeinsam mit ihrem Bruder Johannes und ihrer Mutter betet sie seit zwei Jahren jeden Tag sieben Vater Unser, sieben Ave Maria und sieben Gebete der Heiligen Brigitta von Schweden. Wieder huscht ein strahlendes Lächeln über Marias Gesicht: „Das ist ein super Fixpunkt am Tag. Es dauert nicht lange, man kann es einhalten. Und: Es bereichert den ganzen Tag.“
Maria betet nicht nur fest formulierte Gebete. Vor dem Allerheiligsten lässt sie gerne ihren Gedanken freien Lauf: „Hier kann ich immer zusammen mit Jesus nachdenken, während ich die Vögel auf der Birke neben dem Fenster beobachten kann. Bei Jesus erhole ich mich immer so gut.“
In die Sonntagsmesse geht Maria mit ihren Eltern und jüngeren Geschwistern jede Woche. Nicht einfach aus Tradition, sondern weil es ihr wichtig ist, die Beziehung mit Jesus zu pflegen: „Meine Geschwister und ich ministrieren auch sehr oft. Das ist ein schöner Dienst, so nahe am Altar zu sein. Direkt da, wo Jesus gegenwärtig wird.“
Dass Maria anders ist als viele andere Gleichaltrige, ist ihr bewusst. Mit ihren Mitschülern kommt sie dennoch gut zurecht: „Wir sind unterschiedlich, verstehen uns aber trotzdem gut.“
Sie hat viele Hobbys: Klavier und Flöte spielen, Malen, Schi und Rad fahren. „Ich bin eine ganz normale Jugendliche, die sich gerne mit Freunden trifft und auch an ihren Eltern herumnörgeln und mit ihren Geschwistern streiten kann“, erzählt sie verschmitzt.
Es ist Zeit für das Abendessen. Maria verabschiedet sich mit einer Kniebeuge von „ihrem Jesus“, wie sie sagt. In den Ferien genießt sie die viele freie Zeit. Auch die Zeit, die sie sich in der Hauskapelle für Jesus nehmen kann. Sie strahlt über das ganze Gesicht: Auch diese Zeit des Gebets hat sie wieder ein Stück näher zu Gott gebracht. Näher zu dem, der einen festen Platz in ihrem Leben hat. Zu dem, der einfach immer für sie da ist.
"Jesus gehört einfach zu meinem Leben dazu", sagt Maria Pichler
Weitere Lenbenszeugnisse:
Wie ich (wieder) zum Glauben kam
weitere Informationen zu
E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at