Daniela Köder, 33, leitet seit rund einem Jahr das Begegnungszentrum Quo Vadis am Stephansplatz 6.
Daniela Köder, 33, leitet seit rund einem Jahr das Begegnungszentrum Quo Vadis am Stephansplatz 6.
Daniela Köder ist Leiterin des Begegnungs- und Informationszentrums Quo Vadis, in dem verschiedene Zugänge zu Themen wie Spiritualität und Orientierung im Glauben auf unterschiedliche Weise umgesetzt werden. Auch in ihrem eigenen Leben fragte sich die junge Frau schon oft: Quo vadis? Wohin gehst du?
Was ist eigentlich das Wichtige am Glauben? Was genau steckt dahinter und ist das alles überhaupt wahr?“
Diese und viele andere Fragen beschäftigten Daniela Köder vor allem gegen Ende ihrer Schulzeit immer häufiger. Zwar wollte die junge Frau ursprünglich Nautik studieren, um eines Tages Schiffskapitänin zu werden, allerdings änderte sie ihre Pläne schon bald. „Wegen der vielen Physik, mit der man sich in der Nautik beschäftigen muss“, erklärt sie lachend. Aus Interesse und um mehr über ihren eigenen Glauben zu erfahren und Antworten auf ihre zahlreichen Fragen zu finden, entschloss sich Daniela Köder dazu, Theologie zu studieren.
Nach mehreren Zwischenstationen lebt die gebürtige Deutsche mittlerweile in Wien und ist Leiterin des Quo Vadis am Stephansplatz.
Daniela Köder wuchs in Baden-Württemberg auf und verbrachte ihre Jugend nach dem Umzug der Familie auf einem Bauernhof. Der Glaube begleitet sie schon ihr ganzes Leben. Sonntags besuchte ihre Familie zusammen die Messe, außerdem war sie Ministrantin und Leiterin von Pfarr-Kindergruppen.
„Ich hatte schon immer dieses Vertrauen in mir, dass mich Gott beschützt“, sagt die heute 33-Jährige. Nach ihrem Schulabschluss fuhr sie auf Rat einer Freundin recht spontan „mit einem Auto voller Bücher“ nach Frankreich. „Die Zeit davor war schwierig für mich. Also gab ich Gott eine Chance und dachte mir: Entweder aus meinem Leben wird etwas oder eben nicht. Ich habe damals Zeit für mich gebraucht“, begründet sie ihre Reise.
In Frankreich wohnte die junge Frau für drei Monate in einem Kloster der Johannesgemeinschaft, wo sie am Ordensleben der Schwestern teilnehmen durfte, aber auch viel Zeit für sich selbst hatte.
Die drei Monate im Kloster seien intensiv, aber auch schön gewesen und hätten einige Veränderungen in ihrem Leben herbeigeführt, betont sie. Während ihres Aufenthalts erfuhr Daniela Köder, dass die Schwestern der Johannesgemeinschaft in den philippinischen Slums Bibelcamps für Kinder und Jugendliche veranstalteten.
Erneut traf sie eine spontane Entscheidung, buchte kurzerhand ein Flugticket und verbrachte die folgenden Monate auf den Philippinen, wo sie mit den Johannesgemeinschaft zusammenlebte und bei Projekten mitarbeitete.
Ihr Theologiestudium schloss sie in ihrer „Traumstadt Wien“ ab. Nach fünf Jahren in Bayern, in denen sie an einer Universität tätig war, zog sie wieder nach Wien, um die Leitung des "Quo Vadis" zu übernehmen.
Das „Quo Vadis“ ist ein von den 180 österreichischen Ordensgemeinschaften eingerichtetes Begegnungs- und Informationszentrum. „Wir wollen hier den Reichtum an Spiritualität, der in den Orden vorhanden ist, durch verschiedene Projekte an die Menschen bringen“, erzählt Daniela Köder.
Sechs Hauptamtliche sind für diese Projekte und ihre Umsetzung zuständig. Das Zielpublikum sind nicht nur bereits gläubige Menschen. „Es kommen immer wieder auch Leute vorbei, die nicht kirchennah sind. Dabei entwickeln sich oft großartige Gespräche, in denen es meistens doch um den Glauben geht“, so die Leiterin. Gerade diese nicht erwarteten, tiefgründigen Gespräche empfindet Daniela Köder als Geschenk. „Das Unerwartete ist das Schönste“, sagt sie.
Das Vertrauen, das sie schon seit ihrer Kindheit in Gott hat, hat sich ihr zufolge voll ausgezahlt. „Ich mache hier wirklich etwas, das mir Freude bereitet und meine Leidenschaft ist – vielleicht sogar meine Berufung“, so die 33-Jährige glücklich.
Pläne für die nächsten Jahre hat sie keine. „Ich bin jetzt erst einmal hier“, sagt Daniela Köder mit einem Augenzwinkern. „Längerfristige Planung widerspricht meiner Grunderfahrung, dass Gott mich stets an die richtigen Orte führt. Bisher hat er das immer getan.“
Das Team des „ Quo Vadis “ unterstützt Menschen auf der Suche nach Spiritualität und Orientierung im Glauben. „Mein Beruf ist meine Leidenschaft - und vielleicht sogar meine Berufung“, sagt Daniela Köder.
Quo vadis
Begegnung und Berufung im Zentrum
Stephansplatz 6
1010 Wien
office@quovadis.or.at
+43/1/512 03 85
Daniela in Ihrer Pfarre
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