„Die Jungschar bringt Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit all ihren Fähigkeiten zusammen." Marco.
„Die Jungschar bringt Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit all ihren Fähigkeiten zusammen." Marco.
Marco Skodak war mehr als sechs Jahre lang Vorsitzender der Jungschar in Wien.
Im Gespräch mit dem SONNTAG erzählt er, wie ihn das „Lagerfeuer Jungschar“ fesselte, ihn dieses bis heute nicht loslässt und warum er nicht nur für Ham and Eggs brennt.
Montagvormittag in einem Kaffeehaus. Ham and Eggs stehen auf dem Tisch, davor Marco Skodak. „Ja, ich esse ein herzhaftes Frühstück für mein Leben gern“, verrät er. „Ein gutes Frühstück kann dich durch den anstrengendsten und aufregendsten Tag tragen“, sagt er und denkt dabei an seine Zeit bei der Jungschar und die vielen Jungscharlager, die er nicht nur als Kind und Jugendlicher miterlebte.
Bereits mit acht Jahren war Marco Skodak auf seinem ersten Jungscharlager – 23 weitere Lager mit Jungschar oder Jugend folgten in den folgenden 18 Jahren. Einige Wanderungen legte er in dieser Zeit zurück, dutzende Lagerfeuer bereitete er vor, sang vor ihnen Lieder.
Marco Skodaks Jungscharzeit begann als Kind in seiner Heimatpfarre St. Gertrud in Wien-Währing. Hier war er bis zu seiner Firmung dabei. Dann wurde er Gruppenleiter. „Ich war Quereinsteiger und übernahm eine Gruppe von jemand anderem.“
Viele Sommer verbrachten er mit ihnen im Haus der Pfarre im niederösterreichischen Thal bei Pernitz. Aber nicht nur in seiner Pfarre leitete Marco Skodak eine Jungschargruppe. Bis zum Vorjahr war er mehr als sechs Jahre lang ehrenamtlicher Vorsitzender der Jungschar Wien.
Die Arbeit an der Spitze einer Jugendorganisation hat ihn verändert, gibt der heute 27-Jährige zu. Sie ist eine Schule fürs Leben. Durch sie lernte er, wie er mit jungen Menschen zusammenarbeitet und auf sie zugeht, wie er mit ihnen in Gesprächen zu Lösungen kommt, Konflikte löst; selbstverständlich aber auch, wie er Lager und Veranstaltungen vorbereitet und leitet.
Was ist für ihn das Besondere an der Jungschar? „Sie wird heute fast ausschließlich von jungen Menschen getragen“, erzählt er begeistert. Für Marco sind die Kinder die Gegenwart Gottes. Von ihnen können Erwachsene vor allem drei Dinge fürs Leben lernen: Ehrlichkeit, Motivation und Miteinander.
Marco Skodak: „Die Jungschar bringt außerdem Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit all ihren Fähigkeiten zusammen.“ Jene, die gerne mit Kindern spielen; jene, die gerne organisieren und jene, die gerne kochen. Sie sind alle dabei; leben und erleben hier Gemeinschaft. Jungschar ist daher mehr als Urlaub. „Auch wenn man mit 20 Leuten auf Urlaub fährt“, lacht Marco. Sein Glaube festigte sich in der Natur und in der Gemeinschaft und bei spirituellen Einheiten mit anderen, erzählt er.
Marco Skodak durchlebte aber auch Zeiten, in denen er an Gott zweifelte. „Das ist aber etwas ganz Natürliches.“ Vorbildwirkung hatten für ihn die früheren „Find Fight Follow-Messen“. Sie führten ihm vor Augen, dass man um Gott ringen und mit ihm kämpfen muss. Auch ein Streit mit Gott ist möglich.
Gott ist Mensch geworden – dazu gehören auch Streit und Uneinigkeit. Marco vergleicht diesen mit einem Konflikt in einer Gruppe der Jungschar. Dieser muss konstruktiv ausgetragen werden. Wenn alle einer Meinung sind, würde ihm das Angst machen.
Nein, das „Lagerfeuer Jungschar“ hat ihn nie verlassen. Es brennt immer noch in seinem Herzen. Heute plant er für die Jungschar Österreich das Kaleidio, ein Jungscharlager der Superlative. Marco: „Meine Stärke war und ist immer das Organisatorische, ein Projekt auf die Beine zu stellen.“ Die Vorbereitungen für das nächste laufen bereits auf Hochtouren, erzählt er. Es soll einmal mehr die Buntheit und Vielfalt der Jungschar zeigen.
Mehr als 1200 TeilnehmerInnen zählte das letzte Lager 2014 in Linz. „In Schwaz in Tirol stellen wir im Juli 2019 einen neuen Rekord auf“, gibt sich Marco siegessicher: Ham and Eggs wird es dort zwar voraussichtlich nicht geben, „aber ein herzhaftes Frühstück mit Sicherheit“.
Im Glas ist Kohle vom Lagerfeuer des Jungscharlagers 2004.
die Zeitung der Erzdiözese Wien
Stephansplatz 4/VI/DG
E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at