Roman und Nina Ruthner: „Ohne Internet würde es unsere Beziehung heute nicht geben. Es war fast wie Liebe auf den ersten Klick.“
Roman und Nina Ruthner: „Ohne Internet würde es unsere Beziehung heute nicht geben. Es war fast wie Liebe auf den ersten Klick.“
Roman und Nina Ruthner führte das Internet zusammen. Im Gespräch mit dem SONNTAG erzählen sie, warum für beide nur ein katholischer Partner in Frage gekommen ist.
Die Hände halten sie fest gedrückt, ihre Augen strahlen vor Freude – so, als hätten sich Nina und Roman Ruthner eben erst getroffen.
„Der liebe Gott ist immer bei uns“, sagen beide, während jeder von ihnen ein Glas Soda trinkt.
Lange suchten beide – sie sind 42 Jahre alt – nach dem richtigen Partner im Leben. Im Internet fanden sie ihn. Sie lernten sich über „Kathtreff“ kennen, einer katholischen Singlebörse im Internet.
Mehr als ein Jahr lang war Roman Ruthner hier registriert, suchte nach der Liebe seines Lebens. Auch Nina Ruthner hielt sich hier ein knappes halbes Jahr auf. „Ohne Internet würde es unsere Beziehung heute nicht geben“, sagen sie. Roman Ruthner schmunzelt: „Es war fast wie Liebe auf den ersten Klick.“
Roman Ruthner tauschte sich auf „Kathtreff“ auch mit anderen Frauen aus; doch keine beeindruckte ihn so wie Nina, erzählt er.
Sie tauschten sich aus, schrieben sich unzählige E-Mails. Roman Ruthner: „Wir unterhielten uns zuerst über unsere Interessen.“ An folgende Zeilen von Nina erinnert er sich heute noch: „Dein Profil hat mir gut gefallen. Ich möchte dich unbedingt kennenlernen.“
Am 22. Februar 2013 war es dann soweit. Sie trafen sich zum ersten Mal. „In einem Kaffeehaus in der Innenstadt“, erinnert sich Nina Ruthner. Gefühle füreinander empfanden sie erst nach diesem Treffen. Sie wussten aber sofort: Ja, das ist der Partner fürs Leben.
Dass jeder mit dem anderen einen Glückstreffer gelandet hatte, erwies sich bereits wenige Jahre später: Im September 2015 heirateten sie in Wien-Heiligenstadt.
Nicht nur in der Liebe, auch im Glauben fanden Nina und Roman Ruthner zusammen. Sie wohnen in Wien-Gersthof, sind auch in der gleichnamigen Pfarrgemeinde verankert. Sie gehen hier auch gemeinsam in die Kirche.
„Das gemeinsame Beten ist für uns beide ganz wichtig“, betonen Nina und Roman Ruthner. Auf Dauer würde ihre Beziehung ohne die Religiosität des anderen nicht überleben, sagen sie. Denn sie sind überzeugt, dass Gott sie zusammenhält. „Ja, er gibt uns Halt und Zuversicht im Leben.“
Roman Ruthner wuchs zwar in einer katholischen Familie auf. Er besuchte mit den Eltern aber nur zu Festtagen die Messe. Sein Glauben an Gott vertiefte sich erst während seiner Schulzeit bei den Schulbrüdern. Nach der Schule entfernte sich Roman Ruthner wieder davon; andere Interessen und Inhalte standen bei ihm im Vordergrund.
Mit 23 Jahren merkte er aber, dass Gott in seinem Leben fehlte. Er suchte Anschluss an eine Pfarrgemeinde – in Wien-Breitensee fand er diesen. Hier engagierte er sich erstmals in einer Pfarre, half bei der Caritas, arbeitete beim Flohmarkt mit. In Breitensee empfing er auch das Sakrament der Firmung.
Nina Ruthner: „Mich faszinierte an Roman seine tiefe Religiosität und sein Engagement in der Kirche.“
Nina Ruthner hingegen ging schon als kleines Kind mit ihren Eltern jeden Sonntag in die heilige Messe. „Wir beteten auch jeden Tag gemeinsam in der Familie.“ Bereits in ihrer Jugend engagierte sie sich in ihrer Pfarrgemeinde. Auch feierte sie mit Jugendlichen bei der Marianischen Kongregation in Wien-Döbling.
Nina arbeitet heute als Kindergartenassistentin. Roman Ruthner: „Mir gefiel an ihr, dass sie einen Sozialberuf ausübt.“
Nina und Roman Ruthner denken heute noch an die Zeit als Singles und des späteren Kennenlernens zurück. Gott hat sie zuerst online, dann offline zusammengeführt, sagen sie schmunzelnd.
Roman und Nina Ruthner sind überzeugt: „Gott hat auch im Internet die Hand im Spiel.“
Roman hat Nina zum 37. Geburtstag einen Rosenkranz geschenkt. Er ist für sie Glücksbringer und Begleiter zugleich.
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