Nikola Riha: „Jesus ist die Flamme in meinem Herzen. Er nimmt mich bei der Hand und begleitet mich.“
Nikola Riha: „Jesus ist die Flamme in meinem Herzen. Er nimmt mich bei der Hand und begleitet mich.“
Für Nikola Riha ist das Musizieren eine gute Form, um sich mit Gott auszutauschen. Dem SONNTAG erzählt sie, wie sie dabei seine Nähe spürt und wie sie ihm auch auf Rolltreppen begegnet.
Mein Glaube tut mir gut,“ sagt Nikola Riha überzeugt. Sie nimmt ihre Gitarre und stimmt mit ihren Fingern eine kurze Melodie an. „Sie ist meine treue Begleiterin – so wie Gott und Jesus“. Nikola Riha spielt nicht nur auf diesem Musikinstrument, sie komponiert auch mit ihm. Mehrere Chansons stammen aus ihrer Feder.
Aufgewachsen ist die 40-jährige in Innsbruck. Seit mehr als 10 Jahren lebt die Mutter eines Sohnes aber in Wien. Ihre Heimat fand sie in der Pfarre Akkonplatz in Wien.
In Tirol war sie früher auch Ministrantin; leitete später als 13-Jährige eine eigene Jungschargruppe. Zweifel an ihrem Glauben kamen bei ihr nie auf, obwohl ihre Eltern zusehends ungläubiger wurden, wie sie sagt. Ihre Mutter schenkte ihr aber eine Ikone, die für sie Geborgenheit im Glauben ausstrahlt.
Außerdem „war ich in meiner Familie immer schon ein kleiner Frechdachs“, sagt Nikola. „Frechdachs“ heißt auch eine literarische Geschichte, in der Nikola Erfahrungen und Erlebnisse verarbeitet. Sie gewann damit im Jahr 1993 den Jugend-Literaturpreis in Tirol.
Auch heute noch nimmt sich Nikola kein Blatt vor dem Mund und setzt sich in sozialkritischen Texten etwa mit gesellschaftlichen Problemen und Randgruppen auseinander. Gelebte Solidarität sind in der Gesellschaft von heute mehr denn je notwendig, findet sie. Nikola: „Ja, hier sehe ich auch meine Kirche.“
Durch einen Zufall – sagt sie im Interview – nahm sie im Vorjahr einen weiblichen syrischen Flüchtling bei sich zuhause auf. Eine junge Frau namens Asia, eine gelernte Bildhauerin. Sie ist zwar Agnostikerin, doch das trübt die Freundschaft zwischen den beiden keineswegs: „Wir tauschen uns künstlerisch aus“, erzählt Nikola Riha. „Und wir kochen gemeinsam.“
Wann spürt sie die Nähe Gottes? Nikola Riha überlegt: „Etwa auf der Rolltreppe zur U-Bahn oder beim Radfahren in der Natur.“ Gott zeigt sich ihr – egal wo und zu welcher Zeit. Ihr fallen Ideen für Bilder, Musikstücke oder Geschichten ein. Nikola Riha singt in der Kirche gerne Loblieder, um Gott Danke zu sagen – etwa bei den Andachten oder bei heiligen Messen. Das Lied „Gottes Liebe ist wie die Sonne, sie ist immer und überall da“ bewegt sie immer wieder aufs Neue, wenn sie es hört. Es ist eines ihrer liebsten, verrät Nikola.
Mutter Teresa und den heiligen Franziskus bezeichnet sie als Vorbilder im Glauben. Sie halfen den Menschen ohne Wenn und Aber. Aber nicht nur sie; auch ihre Uroma, die aus Südtirol kam und Ladinerin war. Sie hieß Scholastika. „Von ihr lernte ich den Rosenkranz zu beten.“
Nikola Riha begreift ihren Glauben als eine Säule, die sie stützt, ihr im Leben Halt gibt und sie motiviert. „Auf Gott kann ich mich einfach verlassen. Er ist auch mein Begleiter.“ Er hilft ihr auch, die Freude am Lebens durch ihre Kreativität auszudrücken. „Jesus ist die Flamme in meinem Herzen. Er nimmt mich bei der Hand und begleitet mich. Und ich singe mit ihm.“
Obwohl ihre Eltern zusehends ungläubiger wurden, schenkte ihre Mutter ihr eine Ikone, die für sie Geborgenheit im Glauben ausstrahlt.
Die Gitarre ist meine treue Begleiterin – so wie Gott und Jesus“.
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