Peter Stellnberger: „Gott hat einen Plan und liebt uns. Gerade in schwierigen Situationen schöpfe ich aus diesem Gottvertrauen enorme Kraft.“
Peter Stellnberger: „Gott hat einen Plan und liebt uns. Gerade in schwierigen Situationen schöpfe ich aus diesem Gottvertrauen enorme Kraft.“
Peter Stellnberger ist erst 24 Jahre alt und brennt für seinen Glauben. Dem SONNTAG erzählt er, wie er aus der Liebe zum Nächsten immer wieder neue Lebensenergie schöpft und sich von Gott führen lässt.
Schau mal auf, ich zeige dir mein Stundenbuch.“ Peter Stellnberger tippt auf sein Handy und öffnet eine App darauf. Immer abends betet er daraus, erzählt er. „Es ist auch mein Tagesbegleiter.“ Nach dem Gebet nimmt er einen Stift in die Hand und hält das, was er tagsüber erlebt hat, in einem Tagebuch fest - Positives wie Negatives. „Ich halte damit einige meiner Erinnerungen fest.“
Aufgewachsen ist Peter Stellnberger in Kapfenberg in der Steiermark. Seit einigen Jahren lebt der heute 24-Jährige in Wien; studierte hier Betriebswirtschaftslehre. Peter Stellnberger wurde zwar als Baby getauft, seine Familie lebte aber nicht sehr katholisch, wie er sagt. „Auf einmal hat uns eine Nachbarin zu einer Kindergruppe in die Pfarre eingeladen.“
Das war wie ein Funken, der das Feuer des Glaubens in seiner Familie aufs Neue entfachte – und dieses strahlt bis heute. Seine Familie fand in der Pfarre eine neue Heimat, besuchte fortan regelmäßig die Heilige Messe. Sein Vater trat wieder in die Kirche ein und seine Eltern heirateten nach zehn Jahren auch kirchlich.
Eine 180-Grad Drehung erfuhr auch die Glaubenspraxis zuhause. „Wir haben begonnen morgens und abends gemeinsam zu beten“, freut sich Peter Stellnberger. Doch damit nicht genug: Sie alle engagierten sich in der Schönstatt-Bewegung.
Mit 13 Jahren fiel Peter Stellnberger vom Glauben ab; begann daran zu zweifeln. „Mich zum Glauben zu bekennen, fiel mir vor allem vor meinen Mitschülern schwer.“ Durch den Beitritt zu einer katholischen Mittelschulverbindung lernte er auch wieder gläubige junge Menschen kennen und fand so wieder zur Kirche. Peter glaubt fest, dass ein jeder Mensch von Gott eine einzigartige Berufung (mit)bekommen hat: egal ob zum Priester, Arzt oder Lehrer. Peter Stellnberger: „Dabei ist es mir wichtig, ein offenes Ohr und ein offenes Herz für die Stimme Gottes zu haben.“
Peter Stellnberger absolvierte seinen Zivildienst – jedoch nicht bei einer Rettungsorganisation, sondern in der Pfarre St. Florian in Wien. Hier unterstützte er ältere Menschen, spielte mit den Kindern im Pfarrkindergarten und betreute Migranten in einem Lerncafé. Peter Stellnbergers Augen strahlen.„Christliche Nächstenliebe wurde dadurch für mich erfahr-, erleb- und angreifbar.“
Heute engagiert er sich ehrenamtlich beim Malteser Hospitaldienst und betreut Menschen mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen. Das Ehrenamt ist für ihn ein Geschenk. „Ich lerne Demut und Dankbarkeit.“ Vergangenen Mai reiste er mit einer großen Gruppe von Pilgern und Betreuten nach Lourdes. Peter Stellnberger: „Lourdes war eine einzigartige, berührende und tiefe Glaubenserfahrung für mich.“
Wann und wo kommt er Gott besonders nahe? „Bei einer eucharistischen Anbetung mit Musik“, erzählt Peter Stellnberger. In diese Atmosphäre kann er eintauchen und mit ihm ins Zwiegespräch kommen.
Er zitiert Viktor Frankl, dessen Werk er besonders schätzt: „Gott ist der Partner unserer intimsten Selbstgespräche.“ Gott bestärkt und motiviert ihn. Denn Peter Stellnberger ist überzeugt: Gott hat einen Plan und liebt uns. „Gerade in schwierigen Situationen schöpfe ich aus diesem Gottvertrauen enorme Kraft.“
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