Carmen Nadina Banyasz trägt die Gemeinschaft zu Gott, erzählt sie selbstbewusst. Diese ist für sie das Wichtigste. Sie gibt ihr Hoffnung und Kraft.
Carmen Nadina Banyasz trägt die Gemeinschaft zu Gott, erzählt sie selbstbewusst. Diese ist für sie das Wichtigste. Sie gibt ihr Hoffnung und Kraft.
Carmen Nadina Banyasz betreibt einen Schönheitssalon in Wien. Dem SONNTAG erzählt sie, wie sie sich im ärgsten Arbeitsstress immer Zeit für Gott nimmt und wie der Glaube ihrem Leben neuen Schwung verleiht..
Bei der Arbeit, auf der Straße oder wenn mich jemand anlächelt, weiß ich: Gott ist bei mir“, sagt Carmen Nadina Banyasz. Dann fühlt sie sich ihm in besonderer Weise verbunden. Gerade in diesen Momenten ist ihr das bewusster denn je. „Ich bedanke mich dann bei ihm für das, was ich habe und wie es mir geht.“
Bei ihrer Arbeit kommt sie oft mit Kunden ins Gespräch; unterhält sich mit ihnen auch über den Glauben, über Gott und Spiritualität. Oft hört sie von ihnen, dass sie nur an das glauben, was sie auch sehen. Carmen entgegnet ihnen: „Auch den Wind spüren wir, aber wir sehen ihn nicht.“
Carmen Nadina Banyasz kommt aus Arad in Rumänien. Seit 29 Jahren lebt die 54-Jährige in Wien. Ursprünglich war sie rumänisch-orthodox, aber vor etwas mehr als 30 Jahren konvertierte sie zum Katholizismus.
Aufgewachsen ist Carmen Nadina Banyasz streng religiös, wie sie sagt. Gott war für sie damals wie eine Aufsichtsperson, die alles sieht und auch strafen kann.
Erst nach der Konversion und in Österreich nahm sie ihn wieder als einen Liebenden wahr. „Gott ist heute nicht mehr mein Feind. Er begleitet, unterstützt und trägt mich durch mein Leben.“
Die Gemeinschaft, die sie trägt, ist die Gemeinschaft zu Gott, erzählt sie selbstbewusst. Diese ist für sie das Wichtigste. Sie gibt ihr Hoffnung und Kraft.
Ärgert sie sich etwa über jemanden, dann beruhigt sie sich, indem sie sich sagt, dass auch er ein Kind Gottes ist. „Ich muss das Göttliche in ihm sehen.“ Dadurch wächst in ihr das Verständnis, und die Chance auf Harmonie lebt bei ihr wieder auf.
Für sie ist der Tod heute präsenter als vor Jahren. Viele Menschen habe sie mittlerweile „gehen gesehen“, wie sie sagt. Das hat sie geprägt, rüttelte sie wach. Carmen Nadina Banyasz weint heute nicht mehr Dingen in ihrem Leben nach, die sie versäumt hat. Sie lebt im Heute und im Hier, blickt optimistisch nach vorne; verschiebt auch nichts mehr auf später oder morgen.
Gott hat unser Leben in der Hand, davon ist Carmen Nadina Banyasz überzeugt: „Ich muss mich ihm nur anvertrauen.“ Sie geht in einen etwas abgelegeneren Raum ihres Schönheitssalons. „Hierher ziehe ich mich zurück, um mich einige Minuten zu entspannen.“
Oft geschieht das zwischen den einzelnen Kundenterminen, erzählt sie. Dann betet sie vor einem kleinen Altar zu Gott. Häufig singt sie hier auch. Dann ist er für sie fast zum Greifen nahe. Ihre dunklen Augen strahlen: „Ja. er ist hier und ich bin bei ihm.“
Nicht nur im Meditationsraum tankt sie Energie – auch bei den Pilgerfahrten ihrer Pfarre. Die nächste führt sie noch diesen Sommer nach Rom. Carmen Nadina Banyasz lacht. „Ich komme mit frischer Energie zurück nach Wien.“ Und diese möchte sie dann weitergeben, erzählt sie. „An meine Kunden, an meine Freunde und an meine Familie.“
Vor dem kleinen Altar im Hinterzimmer ist für Carmen Nadina Banyasz Gott fast zum Greifen nahe. „Ja, er ist hier und ich bin bei ihm.“
die Zeitung der Erzdiözese Wien
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