Peter Gansel: „Das Gebet miteinander und füreinander und die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen sind für uns sehr bestärkend.“
Peter Gansel: „Das Gebet miteinander und füreinander und die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen sind für uns sehr bestärkend.“
Zum Glauben gefunden hat Peter Gansel durch einen freikirchlichen Pastor.
Über Umwege fand er seine Heimat in der katholischen Kirche und hat erfahren,
wie sehr Gott ihn auch durch schwere Zeiten trägt.
Es ist ganz und gar nicht sein Plan. Und doch findet sich Peter Gansel vor 28 Jahren mitten in der Predigt eines freikirchlichen Pastors wieder. Er hat das Heil damals eigentlich in der Esoterik gesucht, sagt der 53-jährige gebürtige Oberösterreicher, der seit 2003 in Wien lebt. „Ich dachte, dass das ein Vortrag über ein esoterisches Thema wird, aber der Pastor hat nur von Jesus erzählt“, erinnert sich Peter an den Irrtum, der sein Leben auf den Kopf stellt.
Der damals 25-Jährige erlebt eine Kehrtwende: „Ich wusste von einer Minute auf die andere, dass das richtig ist und habe mein Leben geändert.“ Peter beginnt in der Bibel zu lesen und besucht viele Jahre lang Sonntag für Sonntag eine freikirchliche Gemeinde in Linz.
Weil er als Jugendlicher die Schule abgebrochen hat, holt er die HTL-Matura in der Abendschule nach und beginnt Bauingenieurwesen zu studieren. Das ist die Zeit, in der sich Peter wieder vom Glauben entfernt. „Ich wusste zwar, dass es Gott gibt, aber ich hatte nicht mehr diese persönliche Beziehung mit ihm.“
Zehn Jahre nach seinem Bekehrungserlebnis lernt Peter seine jetzige Frau Jutta kennen. Sie ist es, die – konfrontiert mit dem Tod ihres Bruders – auf einmal Fragen nach dem Sinn des Lebens und nach Gott stellt. Gemeinsam macht sich das Paar auf die Suche nach Antworten. „Wir haben nach Gott gefragt und sind zu der Erkenntnis gekommen: Es gibt Gott“, erzählt Peter. Ihre gemeinsame Tochter Nina wird geboren, und Peter und Jutta heiraten standesamtlich und kirchlich.
Vier Jahre später kommt Ilva zur Welt. Die Familie lebt in Wien Altmannsdorf, sie lernen dort den Pfarrer kennen und finden Heimat in der katholischen Kirche. „In der Pfarre gestalten wir die Familienmessen. Ich spiele Gitarre und Jutta singt. Und ich bin im Pfarrgemeinderat.“
Dass der Glaube auch in schwierigen Zeiten trägt, hat Peter vor zwei Jahren intensiv erfahren. Bei einer Routineuntersuchung werden ein Aortenaneurysma und eine defekte Herzklappe diagnostiziert, die unbedingt operiert werden müssen. Dem Familienvater steht eine mehrstündige Operation am offenen Herzen bevor. „Vor der Operation habe ich im vertrauten Kreis mit unserem Pfarrer eine Heilige Messe gefeiert und dabei die Krankensalbung empfangen. Das war unglaublich schön.“
Er kann der Operation vertrauensvoll und ohne Angst entgegengehen. „Ich habe gespürt, dass Jesus mich an die Hand genommen und da durch getragen hat.“ Unmittelbar nach dem Aufwachen aus der Narkose sei es ihm sehr schlecht gegangen. „Ich war ganz schwach und hatte starke Schmerzen. Und trotzdem hatte ich Tränen in den Augen und hab mich so gefreut, dass ich lebe. Da war das Wissen, das ich in Gott geborgen bin.“
Sehr berührt hat Peter, dass so viele Menschen für ihn gebetet haben. „Zum Teil haben sie mir das erst im Nachhinein erzählt.“ Das Gebet miteinander und füreinander und die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen sind für ihn sehr bestärkend.
Neben dem jährlichen Jungfamilientreffen in Pöllau sind für ihn und seine Familie deswegen auch die monatlichen Familiennachmittage bei der Gemeinschaft Immaculata in Mödling zu Fixpunkten geworden.
In Pöllau helfen Peter und Jutta mit und kümmern sich in diesem Jahr um den Jahrmarkt am vorletzten Tag des Treffens. Hüpfburgen, ein Karussell und Ponyreiten gibt es dort. Und eine Schießbude mit Schaumgummidosen, von Peter selbst gezimmert und lackiert.
Gemeinsam machte sich das Paar auf die Suche nach Antworten. „Wir haben nach Gott gefragt und sind zu der Erkenntnis gekommen: Es gibt Gott“, erzählt Peter.
Das jährliche Jungfamilientreffen in Pöllau
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